Erneut ein trockener Morgen, geweckt vielleicht vom Rauschen des Wasserfalls, vielleicht vom Plätschern des kalten Bachs am Campingplatz. Es geht südlich in die nächsten gletschergeformten Westfjorde. Zufahrt über einen abenteuerlichen Tunnel, der zweispurig beginnt, sich dann aber in zwei einspurige Tunnel aufteilt. Drei Kilometer hinter einem Bus her, immer wieder in die Ausweichbuchten. Knapp vor Flateyri ein Trockenfischgestell – nur noch Köpfe.
Weiter südlich lockert das Wetter bald auf und Flecken blauen Himmels sind sichtbar. EInzelne Gehöfte sind teils die einzigen Spuren dauerhafter Besiedlung.
Die Straße 60 schraubt sich wieder höher. Die nächste Halbinsel ist schroffer und von weiter oben bieten sich fantastische Ausblicke auf die Fjorde, Gipfel und steilen Felswände mit karger Vegetation.
Am nächsten Fjord zeigt sich bereits aus großer Entfernung der Dyanjandi-Wasserfall, der in breiter Front über die Felswand rollt. Von einem Parkplatz aus können wir auf gutem Weg zum Hauptwasserfall laufen. Auf dem Weg dahin ist eine Handvoll kleinerer Wasserfälle ausgezeichnet.
Gleich hinter dem Dyanjandi zieht die 60 noch einmal in Serpentinen steil nach oben und führt in eine moosbewachsene Ebene , noch von kleinen Schneefeldern gezeichnet. Am Horizont quellen beeindruckende Wolken über die Fjorde , darüber blauer Himmel.
Wir schließen den Tag in Reykhólar, wo wir uns vom ansässigen Automechaniker unsere Kofferraumschloss reparieren lassen. Bereits seit gestern zickte es immer wieder herum und ließ sich nur mit Überzeugungsarbeit (Tritten) öffnen – nun schien es gar nicht mehr zu öffnen. Als wir es schließlich aufbekommen, scheint eine vergnaddelte Schraube im Schloss das Problem zu sein, die aber schnell repariert ist.