Mondfinsternis kurz vor Sonnenaufgang

Die Mondfinsternis am 14. März 2025 ließ sich aus Deutschland nur zum Beginn der partiellen Phase kurz vor Untergang des Mondes im Westen beobachten.

Überraschenderweise war es am Morgen doch klar, so dass ich direkt nach dem Aufstehen um 6:15 Uhr den tiefstehenden und bereits „angeknabberten“ Mond im Westen sehen konnte. Ich machte mich also schnell auf den Weg nach Norden aus dem Dorf, wo es einen praktisch komplett freien Horizont gibt.

Partiell verfinsterter Mond (100%-Ausschnitt aus einem Bild bei f=600 mm) um 6:23 Uhr MEZ.
Partiell verfinsterter Mond um 6:27 Uhr MEZ knapp unter 2° Höhe über dem Horizont.
Partiell verfinsterter Mond um 6:278 Uhr MEZ unter 2° Höhe über dem Horizont.

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Die Mondsichel bei Merkur und Venus

Zum Monatsbeginn zog der zunehmende Mond an Merkur – gerade in einer sehr guten Abendsichtbarkeit – und Venus – noch als Abendstern sichtbar – vorbei.

Merkur (knapp über dem Hausdach links), Mondsichel und Venus (hell strahlend) um 18:55 Uhr MEZ.

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Der Komet und die Wolken

Auch am 15. Oktober war es abends (halbwegs) klar, so dass ich wieder zum Feldrand radelte, um dort einmal mehr Aufnahmen des Kometen Tsuchinshan-Atlas zu machen. Allerdings konnte ich den Kometen dabei deutlich schlechter sehen. Die Kombination aus heller werdendem Mondschein und doch recht flächigen Zirren zusammen mit einer abnehmenden Helligkeit des Kometen war eher ungünstig.

Am Ende ließen sich durch entsprechende Bearbeitung der Summenbilder doch wieder einige Details herauskitzeln.

Bearbeites Summenbild aus 30 Aufnahmen mit je 5 Sekunden Belichtungszeit, f=50 mm, Blende 2,8, ISO 640. Rechts unterhalb des Kometenkopfs ist der Gegenschweif als schmale Spitze sichtbar.

Um den Staubschweif sichtbar(er) zu machen, habe ich dann wieder denselben Trick mit dem Entfernen des Hintergrundverlaufs gemacht, was aufgrund der Cirruswolken mittelgut funktionierte.

Ausschnitt aus einem stark bearbeiten Summenbild aus 30 Aufnahmen mit je 5 Sekunden Belichtungszeit, f=50 mm, Blende 2,8, ISO 640. Rechts unterhalb des Kometenkopfs ist der Gegenschweif als lange schmale Spitze sichtbar.
Bearbeites Summenbild aus 30 Aufnahmen mit je 4 Sekunden Belichtungszeit, f=70 mm, Blende 2,8, ISO 1600. Rechts unterhalb des Kometenkopfs ist der Gegenschweif als schmale Spitze sichtbar.
Bearbeites Summenbild aus 30 Aufnahmen mit je 4 Sekunden Belichtungszeit, f=70 mm, Blende 2,8, ISO 2000. Der Gegenschweif ist nicht mehr gut zu erkennen, weil sich die Wolkenbank davor schiebt.

Am 16. Oktober habe ich den Kometen zuerst mit dem Fernglas und dem bloßen Auge vom Garten aus beobachtet. Als ich danach am Feld war, war der Komet nur noch hinter hell vom fast vollen Mond beleuchteten Cirruswolken zu sehen.

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Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) dreht auf

Während sich der Komet weiter von der Sonne entfernt, bleibt jeden Abend etwas mehr Zeit ihn in der Dämmerungsphase bis hinein in die Nacht zu beobachten. Die letzten Tage haben aber gezeigt, dass vor allem der helle Mond und die Wolken hier in der Region Hannover bestimmen wie viel vom Kometen sichtbar ist.

Richtig gut war es am 14. Oktober, als sich überraschend eine Lücke in den Wolken auftat und der Komet problemlos mit seinem langem Schweif mit bloßem Auge sichtbar war. Ich hatte gar nicht mit der Möglichkeit gerechnet, dass es hinreichend klar sein würde, so dass ich die Fotografie des Kometen etwas improvisieren musste. So hievte ich die Kamera mit dem Stativ kurzerhand aus einem Fenster auf das Carportdach, von wo aus es einen freien Blick in Richtung Horizont gab.

Ich nahm dann Bilderserien einzelner kurz belichteter Bilder auf, die ich hinterher mit Siril zusammenrechnete, um so effektiv eine längere Belichtungszeit ohne Nachführung zum Ausgleich der Erddrehung zu erreichen. Die Bilder wurden dann weiter in Gimp, RawTherapee und Neat Image bearbeitet. Durch das Addieren der Bilderserien ist der Vordergrund der Bilder verschwommen. Der neblige „Stern“ im sonnenfernsten Drittel des Schweifs ist der Kugelsternhaufen Messier 5.

Bearbeites Summenbild aus 15 Aufnahmen mit je 2,5 Sekunden Belichtungszeit, f=100 mm, Blende 2,8, ISO 1600. Rechts unterhalb des Kometenkopfs ist der Gegenschweif als schmale Spitze sichtbar.

Im Bild ist der sogenannte Gegenschweif gut zu erkennen, der sich rechts unterhalb des Kometenkopfs in Richtung der Sonne zeigt. Der normale Schweif entsteht durch vom Sonnenlicht weggedrücktes Kometenmaterial. Deswegen zeigt er von der Sonne weg. Der Gegenschweif tut genau das Gegenteil, muss also eine andere Ursache haben. Er besteht aus schwereren Teilchen des Kometenmaterials, das zwar vom Kometenkern abgedampft ist, aber entlang der Kometenbahn um die Sonne „herumhängt“. Dieser Kometenstaub bildet also eine schmale Scheibe entlang der Kometenbahn. Durchläuft die Erde diese Bahnebene des Kometen, wird das herumhängende Kometenmaterial durch den recht exakten Blick auf die Kante sichtbar und erstreckt sich auch in Richtung der Sonne.

Um den Gegenschweif deutlicher sichtbar zu machen, entfernte ich daher den Verlauf der Hintergrundhelligkeit mit Siril, bearbeitete das entstehende Bild erneut und erstellte eine Schwarzweiß-Version, in der man den Gegenschweif viel deutlicher erkennen kann:

Bearbeites Summenbild aus 15 Aufnahmen mit je 2,5 Sekunden Belichtungszeit, f=100 mm, Blende 2,8, ISO 1600. Rechts unterhalb des Kometenkopfs ist der deutliche Gegenschweif als schmale Spitze sichtbar.

Ich verfolgte den Kometen dann mit bloßem Auge, Fernglas und Kamera bis er hinter der sich schon in diesen Bildern zeigenden Wolkenbank verzog. Am Ende war nur noch der Schweif des Kometen sichtbar, was auch sehr schick aussah.

Bearbeites Summenbild aus 15 Aufnahmen mit je 2,5 Sekunden Belichtungszeit, f=100 mm, Blende 2,8, ISO 2000. Rechts unterhalb des Kometenkopfs ist der Gegenschweif als schmale Spitze sichtbar bis er hinter den Wolken verschwindet.
Bearbeites Summenbild aus 15 Aufnahmen mit je 2,5 Sekunden Belichtungszeit, f=100 mm, Blende 2,8, ISO 2000.
Bearbeites Summenbild aus 31 Aufnahmen mit je 2,5 Sekunden Belichtungszeit, f=100 mm, Blende 2,8, ISO 2000. Der Kopf steht hinter den Wolken, dafür ist der Schweif gut sichtbar.

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