Mond, sonnennächster Planet und Plejaden

Die aktuelle Abendsichtbarkeit des sonnennächsten Planeten Merkur bot eine besondere Foto-Gelegenheit. Die Sichel des zunehmenden Monds würde am Planeten vorbeischauen, doch damit nicht genug. Am selben Tag würde der Merkur recht nah beim Offenen Sternhaufen der Plejaden stehen – alle drei Objekte fast auf einer geraden Linie. Der einzige Nachteil: Die Konjunktion findet horizontnah in der abendlichen Dämmerung statt, so dass die Sterne der Plejaden sich nicht optimal abzeichnen würden.

Aber es hat geklappt! Am 2. Mai konnte ich gegen 22:07 Uhr MESZ das himmlische Stelldichein aufnehmen, wie immer an meinem bewährten Beobachtungsplatz mit nahezu freiem Horizontblick für solche Gelegenheiten.

Sichel des zunehmenden Mondes (mit Erdschein) auf der linken Seite, Merkur knapp oberhalb der Bildmitte und die Plejaden (Bild für volle Größe anklicken und so betrachten) rechts der Bildmitte. Bild: B. Knispel

Wer sich nun fragt, was da was in diesem Bild ist, oder welche Sterne diejenigen sind, die sich direkt neben dem Merkur oder dem Mond abzeichnen, denen kann ich helfen:

Mond, Merkur, Plejaden und helle Einzelstern noch einmal mit Beschriftungen. Bild: B. Knispel

Be the first to like.

Venus bei den Plejaden und eine Venus-Corona

In den ersten Apriltagen 2020 zieht/zog die Venus am bekannten Offenen Sternhaufen der Plejaden (das „Siebengestirn“ – auch bekannt aus dem Logo einer japanischen Automobilmarke) vorbei. Während die engste Annäherung sich am 3.4. hinter den Wolken verborgen abspielte, ergab sich gestern Abend eine schöne Möglichkeit für einige Fotos.

Venus bei den Plejaden am 4.4. um 21:15 Uhr MESZ am noch nicht ganz dunklen Himmel.

Mit bloßem Auge ließen sich die Plejadensterne neben der hellen Venus erahnen. Das Bild mit der Kamera bringt jedoch die Sterne mit der (überbelichteten) Venus gleichzeitig in Erscheinung. Alle Bilder entstanden mit einer Brennweite von 200 mm (eine Sekunde belichtet bei Blende 3,5 und ISO 3200) an einer Canon EOS 6D und sind Ausschnittsvergrößerungen aus den Originalbildern.

Venus bei den Plejaden am 4.4. um 21:39 Uhr MESZ; in dünnen Wolken erzeugt das helle Licht der Venus eine Korona.

Etwas später – als der Himmel dann dunkler war – waren dünne Wolken vor die Venus und die Plejaden gezogen. So dünn, dass das Licht der Venus wunderbar hindurchscheinen konnte und eine schöne Korona an der Venus entstehen ließ. Im Bild oben ist links oben sogar ein Viertelkreis der nächsten Ordnung der Korona als farbiger Ring (innen grünlich außen rötlich) zu erkennen.

Venus und Plejaden hinter sehr dünnem Wolkenschleier um 22:01 Uhr MESZ über den Zweigen von Nachbars Apfelbaum

In den nächsten Tagen wird die Venus noch in der Nähe der Plejaden sichtbar sein, sich aber rasch von ihnen entfernen. Die Venus selbst wird uns noch einige Wochen als sehr heller und unübersehbarer Abendstern begleiten.

Be the first to like.