Die Saison der Leuchtenden Nachtwolken beginnt so richtig

Am Abend des 28. Juni 2024 leuchtete der nördliche Abendhimmel… also nicht der Himmel selber, sondern die prächtige Show der Leuchtenden Nachtwolken, die ihn zierte. Beim Blick aus dem Fenster fielen mir gegen 23 Uhr sofort die typischen Wellenformen dieser besonderen Wolken auf und ich radelte sofort raus zum Feldrand. Es lohnte sich:

Panorama der Leuchtenden Nachtwolken aus drei Fotos bei f=24 mm gegen 23:13 Uhr.

Sehr hoch am Nordhimmel waren die NLC sichtbar und nahe des Horizonts war ein extrem heller teil sichtbar, der sich bis zum Ende meiner Beobachtung zeigen sollte.

Diese Wolken entstehen in den Sommermonaten in einer Höhe von etwa 80 Kilometern bei Temperaturen von -140 °C. Das ist viel höher als die alltäglichen (troposphärischen) Wolken. Sie lassen sich in den Stunden vor und nach lokaler Mitternacht in dem Breitenbereich von ~50° bis ~65° beobachten, wenn dort die Sonne 6° bis 16° unter dem Horizont steht. Die Nachtwolken sind normalerweise in der Nähe des Horizonts in Richtung Norden zu sehen, können aber auch bis zum Zenit sichtbar sein. Sie haben normalerweise eine blassblaue Farbe und wellenartige Strukturen und sind so dünn, dass man die Sterne durch sie hindurch sehen kann. Sie sind nicht in jeder Nacht zu sehen und nicht immer mit gleicher Intensität.

Zoom-Panorama (f=70 mm, 3 Bilder) um 23:23 Uhr.

Wunderbar ließen sich wieder die typischen wellen-förmigen Strukturen erkennen:

Einzelbild des westlichen Rand des NLC-Felds bei f=200 mm ca. eine halbe Stunde vor Mitternacht.
Zoom-Panorama (f=70 mm, 3 Bilder) um 23:40 Uhr.

Je später es wurde, desto weiter wich der beleuchtete Teil des NLC-Felds Richtung Nordhorizont zurück. Da ich hier auf dem Dorf einen sehr freien Blick genießen darf, konnte ich den sehr hellen Teil (leider hinter niedrigen, normalen Wolken) lange verfolgen. Der Kontrast zum dunkler werdenden Himmel wurde dabei immer deutlicher:

Helles NLC-Feld mit Dämmerung in der Atmosphäre gegen 23:48 Uhr.
Zoom auf die Leuchtenden Nachtwolken bei 190 mm Brennweite von 23:51:08 Uhr bis 23:57:47 Uhr in 100 Bildern, hier mit 25 Bildern pro Sekunde wiedergegeben.
Großartige Wellenstrukturen im Teleobjektiv um 00:01 Uhr.
Um 00:08 Uhr färbt sich der obere Rand des NLC-Feldes leicht rötlich. Dort oben, in rund 80 Kilometer Höhe geht nun die Sonne unter.
Zum Schluss meiner Beobachtung gegen 00:17 Uhr bleibt nur noch ein direkt über dem Horizont stehendes, sehr helles Feld mit schönen Wellen zurück.

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Noch ein bisschen mehr Leuchtende Nachtwolken

Den Nachschlag zum 9. Juni gab es in der Nacht vom 2. auf den 3. Juli. Und der war deutlich besser als die zarten Schleier von vor rund einem Monat. Endlich mal wieder so richtig tolle, helle Leuchtende Nachtwolken!

In der noch recht hellen Dämmerung stehen die NLC sehr hoch. Bild: B. Knispel
In der noch recht hellen Dämmerung stehen die NLC sehr hoch. Bild: B. Knispel
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Komet NEOWISE und die leuchtenden Nachtwolken

Vergangenen Nacht war es so weit. Ich konnte das erste Mal Photonen vom Kometen C/2020 F3 (NEOWISE) (oder auch kürzer „Komet NEOWISE“) auf den Chip meiner Kamera bringen und den hellen Kometen auch gut mit bloßen Augen aus der Wedemark sehen. Schön!

Komet NEOWISE und leuchtende Nachtwolken.

Für alle, die wie ich alt genug sind, im Jahr 1997 den Kometen Hale-Bopp gesehen zu habe: So hell und spektakulär ist NEOWISE nicht, aber es ist dennoch ein schöner Komet für die freisichtige Beobachtung. Anders als Hale-Bopp wird NEOWISE aufgrund der geringeren Größe und Helligkeit unerfahrenen Beobachter*innen aber nicht unmittelbar ins Auge springen.

Komet NEOWISE in der Abenddämmerung über der nördlichen Wedemark.
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