Island – Tag 19

Unser letzter kompletter Reisetag verwöhnte uns erneut mit fantastischem Wetter. Die Nacht hatten wir auf dem schönen Campingplatz in Stokkseyri verbracht. Keflavik würden wir am Abend erreichen, doch zuvor stand noch der Golden Circle an – die Rundfahrt, die auch Kurzzeittouristen in Island ans Herz gelegt wird. Wer jedoch nur den Golden Circle sieht verpasst das Beste von Island… soviel war nach unseren vorherigen Tagen in Island eindeutig klar.

Erstes Ziel am Golden Circle ist der Gullfoss, der bereits am Vormittag ganz gut von Touristen überlaufen ist – schließlich ist er Ziel vieler Bustouren von Reykjavik und leicht zu erreichen. In insgesamt zwei Kaskaden stürzt der Fluss in die Tiefe.

Auf dem Parkplatz gab es zwei Raben, die sich von milden Gaben der Besucher ernährten und daher recht zahm waren und uns auf in etwa eine Armeslänge heranließen.

Ganz in der Nähe befindet sich ein Hochtemperaturgebiet, bei dem der Geysir Strokkur regelmäßig heißes Wasser in die Höhe spuckt. Direkt daneben liegt der namesgebende Große Geysir, der allerdings heute nur unregelmäßig ausbricht.

Danach ging es weiter zum Nationalpark Þingvellir, der nicht nur inmitten der Grabenbruchzone des Mittelatlantischen Rückens liegt, sondern auch den alten Versammlungsplatz isländischer Fürsten darstellt.

Zu guter Letzt besuchten wir auf dem Weg nach Keflavik schließlich noch das Solfatarengebiet bei Seltún, das dem beim Mývatn durchaus ähnelt, auch wenn es etwas kleiner ist.

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Island – Tag 18

Am Samstagmorgen wachten wir bereits zu bestem Sonnenschein auf – bei allerdings nur 4 °C Außentemperatur. Dank der klaren Nacht war die Luft bis nahe an den Taupunkt abgekühlt und der frische Wind tat sein übriges. Wir fuhren nach dem Frühstück gemütlich nach Hella, wo wir zwischen zwei verschiedenen Busunternehmen auswählen konnten.

So ging es mit dem Hochlandbus in Richtung Landmannalaugar, zuerst über normale Straßen, dann über Schotterpisten und schließlich über Bergstraßen, in Island an dem vorgestellten Buchstaben „F“ erkennbar. Diese Straßen sehen auf den ersten Blick wie die sonstigen Schotterpisten aus, doch gibt es immer wieder stellen mit Waschbrettprofil, kindskopfgroßen Steinen und Furten durch Bäche und Flüsse – nur mit entsprechendem Gefährt zu befahren.

Der Bus macht hinter dem Vulkan Hekla eine kurze Fotopause…

…danach geht es weiter durch wilde Landschaft bis Landmannalaugar, wo wir eine Rundwanderung auf den Gipfel des Brennisteinsalda machten. Nach einem kurzen Weg durch ein Obsidianlavafeld geht es auf eine Ebene durch die wahrhaft atemberaubende Landschaft und danach auf den Berg. Ich lasse ab hier einfach die Bilder sprechen.

Vom Gipfel des Brennisteinsalda ergeben sich nicht nur die tollen Weitblicke, die bereits oben zu sehen waren. Wir konnten auch fantastisch auf den benachbarten Bláhnúkur blicken, der sich majestätisch schwarz-grau aus der pastellfarbenen Landschaft erhebt. Auch ihn kann man besteigen, doch dafür reichte unsere Zeit leider nicht.

Wieder unten angekommen, strahlt der Brennisteinsalda noch einmal in allen seinen Farben – nicht umsonst gilt er als der „bunteste Berg Islands“.

Die Busse halten am Campingplatz Landammalaugar, der als Start- und Endpunkt für Fernwanderwege durch das Hochland fungiert. Der Campingplatz wirkt wie ein echtes Basislager, Wäscheleinen inklusive.

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Island – Tag 17

Nachdem der Regen sich in der Nacht vollkommen verzogen hatte, glänzte das Wetter mit wenig Wolken, Sonnenschein – und einem sehr kräftigen Wind, der im Laufe des Tages noch deutlich schon fast auf Sturmstärke zulegen sollte.

Doch zuerst „erkletterten“ wir über einer Schotterpiste das Kliff direkt im Westen von Vik, vom dem sich ein atemberaubender Blick auf die Gletscherkuppe des Mýrdalsjökull hinter dem Ort ergab.

Doch die Schönheit täuscht über die Gefahr hinweg, die von dem unter dem Gletscher versteckten Vulkan Katla und den möglichen Gletscherfluten ausgeht. Regelmäßig wird laut unserem Reiseführer in Vik die Evakuierung der Wohnhäuser geübt.

Der kräftige Wind peitschte den feinen Staub über dem östlich gelegenen Sander viele Dutzend Meter in die Höhe und erzeugte so eine gelbbraune Wand, die bis weit auf den Atlantik hinaus wehte.

Weitgehend unbeeindruckt vom starken Wind zeigten sich die Eissturmvögel, die in den Klippen nisteten und die beim Wandern direkt an der Steilwand immer wieder über die Kante geschossen kamen.

Nachdem wir wieder zurück am Camper und vom Wind erst einmal gut durchgepustet waren, ging es weiter zum Skógafoss. Dort wehte uns erneut der peitschende Nordwind ins Gesicht, der schon auf der kurzen Strecke vom Wasserfall zum Parkplatz jede Menge Sand mitriss.

Dank perfektem Sonnenstand wurden wir mit schönsten Regenbögen in der Gischt des Wasserfalls belohnt.

Danach fuhren wir noch beim Seljalandsfoss vorbei. Dieser Wasserfall ist üblicherweise dafür berühmt, dass man ihn trockenen Fußes umrunden kann. Doch bei dem Sturm war daran nicht zu denken. Ganz in der Nähe des Seljalandsfoss erkletterten wir zum Abschluss noch Stóra Dímon, einen rund 100 Meter hohen Hügel, der aus einem Sander allein empor ragt und einen tollen Weitblick, beispielsweise bis zu den Westmännerinseln bietet.

Am Abend kehrten wir auf einem Campingplatz in der Nähe von Hvolsvöllur ein – dem am nächsten Morgen sollte von Hella mit dem Hochlandbus nach Landmannalaugar gehen.

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Island – Tag 16

Am nächsten Tag geht es weiter in Richtung Vík í Mýrdal, einem für seinen reichhaltigen Regen bekannten Ort – auch wir sollten nicht enttäuscht werden 🙂 Wir blicken vom Sander noch einmal zurück auf den Vatnajökull, bevor wir in den Bereich der nächsten kleineren Gletscher kommen.

Vor Vík í Mýrdal biegen wir auf eine kleine Schotterstraße nach Norden ab, die uns innerhalb weniger Minuten durch eine außerirdische Landschaft aus Grün- und Brauntönen führt.

Zwischendurch neigt sich die Straße wieder hinab zu einem weiteren schwarzen Sander, der von Flußmäandern zerteilt zwischen den grünen Gipfeln liegt.

Am Ende der Schotterstraße liegt ein einsamer Campingplatz names Þakgil, der seine Elektrizität aus einer Turbine etwas weiter oben am Fluß erzeugt. Praktisch überall auf dem sonst fantastisch gelegenen Campingplatz ist das leise Summe der Turbine zu hören. Þakgil liegt inmitten einer tiefen Schlucht, die von steilen Türmchen in Grün und Braun eingeschlossen ist.

Wir machen einen kurzen Spaziergang um uns die Füße zu vertreten bevor wir weiter nach Vík í Mýrdal fahren. Schon kurz nachdem wir aus der Schlucht herausgefahren sind, beginnt es zu regnen und wird erst zwischen 19 und 20 Uhr aufhören. So verbringen wir den Nachmittag lesend im gemütlichen Auto im Bett liegend – in einer kurzen Regenpause konnten wir es schnell aufbauen.

Als es schließlich aufreißt können wir noch einmal einen Blick auf ein einsam stehendes Kliff im Osten werfen.

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