Am Morgen ist die Schotterstraße zur nahen kleinen Gletscherlagune nördlich von Lambhús nicht mehr vom über die Ufer getretenen Bach abgeschnitten und wir fahren einige Kilometer über eine der bislang schlechtesten Straßen – der Schotter ist sehr grob und bringt uns sogar einmal etwas ins Schleudern. An der Lagune ist nichts los, aber es gibt leider auch keine Eisberge. Unser Wagen ist inzwischen gut von den Schotterstraßen „gepudert“.
Danach geht es weiter zur Jökulsárlón, der berühmten großen Gletscherlagune, die einer der Hauptanlaufpunkte für Touristen aus aller Welt ist. Dank Sonnenschein leuchten die Eisberge in der eiskalten Lagune ganz hervorragend.
Teilweise hat derBildhauer Natur die Eisberge durch Umspülen, Auflaufen und Schmelzen in fantastische Formen vom gemeißelt.
Südlich der Brücke der Ringstraße ergießt sich die Jökulsárlón ins offene Meer. Mitgerissene Eisberge landen teilweise auf dem schwarzsandigen Vulkanstrand. Der Sonnenschein zaubert so surreale Fotomotive vor die Linse.
Immer wieder können wir aufs neue in weitere Gletscherzungen von Europas größtem Gletscher Vatnajökull blicken, die nun teils von Wolken umspielt emporragen.
Im Skaftafell – das selbst um 17 Uhr unglaublich überlaufen ist – machen wir eine kleine Wanderung zu einem Aussichtspunkt über dem Gletscher. Anfänglich durch einen feuchten Wald aus Zwergbirken und Engelswurz erreichen wir bald kahlere Höhen und können spektakulär über den dem Gletscher vorgelagerten Sander blicken.
Auf der anderen Seite des Gletschers ragen beeindruckende Gipfel zwischen den Wolken empor.
Unsere Wanderung führt uns schließlich auch am Svartifoss vorbei – nach der Zahl der weiteren Touristen und der Menge der Kameras zu urteilen einer der am häufigsten fotografierten Wasserfälle Islands.
Für die Nacht entscheiden wir uns für einen Campingplatz südlich vom Skaftafell, der zwar auch voll, aber bei weiten nicht so überlaufen ist. Die Sonne zaubert bei ihrem Untergang hinter dem Gletscher einen schönen roten Schein um die Berge.