Am Wochenende gab es bei uns Nudeln mit frischen Pfifferlingen. Das allein wäre sicher keinen Beitrag wert – spannend ist jedoch, was ich nachträglich in den Pfifferlingen fand. Ich konnte das „berühmt-berüchtigte“ radioaktive Isotop Cäsium-137 (Cs-137) in den Pilzen nachweisen und die Aktivität bestimmen. Nach meinen Abschätzungen liegt diese deutlich unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte. Ich habe mich also weder radioaktiv verseucht, noch sind gefährlich strahlende Pilze im Einzelhandel aufgetaucht, wie das wohl im Jahr 2010 geschah.
Dass Wildfrüchte – auch aus einigen Gegenden Deutschlands – bisweilen noch heute Spuren der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl aufweisen können, ist bekannt. Einige der bei dem Reaktorunfall entstandenen Isotope sind langlebig und kommen auch heute noch in der Natur vor. Bei Cs-137 liegt die Halbwertszeit beispielsweise bei rund 30,2 Jahren. So lässt sich auch nach über 27 Jahren natürlich noch Cs-137 nachweisen. Im Essen sollte das üblicherweise nichts verloren haben. Und trotzdem fand ich Spuren dieses Isotops in meinem Sonntagsessen.