Aktuell, Mitte April 2022, ist der sonnennächste Planet Merkur wieder einmal gut am Abendhimmel sichtbar. Jedes Jahr in dieser Zeit des Jahres ist eine solche besonders gute Abendsichtbarkeit in Mitteleuropa möglich.
Das liegt daran, dass zu dieser Jahreszeit in unseren Breiten die Ekliptik besonders steil am Abendhimmel steht. Alle Planeten (und damit auch der Merkur) halten sich stets in der Nähe dieser virtuellen Linie am Himmel auf. Ragt sie besonders steil nach Sonnenuntergang aus dem Westhorizont sind Planeten auch bei geringem Winkelabstand von der Sonne in der Dämmerung sichtbar. Das hilft dem Merkur, weil dieser stets recht nah bei unserem Zentralgestirn bleibt.
Am 17. April 2022 nutzte ich meine Chance, den dann sehr hellen Merkur am Abendhimmel aufzusuchen. Gegen 21 Uhr MESZ war er am westlichen Horizont nicht zu übersehen. Im Kamerabild kommt er immer etwas schlecht heraus, am besten das Bild möglichst groß ansehen. Der Merkur steht knapp links der Bildmitte.
Je länger man wartet, desto klarer tritt der Merkur hervor. Allerdings steht er dann auch tiefer. Man muss also wie bei mir einen freien Blick zum Horizont haben.
Als Extraleckerlie gab es dann noch den fast vollen Mond, der dem Merkur gegenüber am Himmel stand (natürlich nur ungefähr, denn sonst wäre er bei sichtbarem Merkur gar nicht zu sehen gewesen).