Seyðisfjörður zeigt sich am nächsten Morgen besser und vor allem trocken. So lassen sich auch die steilen Fjordwände endlich sehen, die sich am Vorabend hinter Wolken verbargen oder in der Dunkelheit versteckten. Auf der Passstraße nach Egilsstaðir können wir noch einmal schon nach Seyðisfjörður im Fjord herunterblicken.
Wir fahren nach Norden bis nach Borgarfjörður. Eigentlich mit dem Ziel, dort bunte Rhyolitberge zu sehen, doch bereits auf dem Weg über die weite Sanderfläche beginnt es zu regnen. Auch die geplante Wanderung in den Bergen östlich von Borgarfjörður fällt so wortwörtlich ins Wasser.
Nun gut, umrunden wir eben den Lagarfljót, den langgestreckten See südlich von Egilsstaðir. Dort ließe sich noch eine kleine Wanderung zum Hengifoss unternehmen. Doch schon von weiten sehen wir die Regenwand im Süden des See, die auch dieses Unterfangen vereitelt.
Stattdessen sammeln wir einfach Pilze in einem Zwergbirken-, Kiefern- und Lärchenwäldchen direkt neben der Straße um den See. Innerhalb von nur 10 Minuten haben ausreichend Pilze für ein leckeres Abendbrot gefunden.
Nach der Umrundung des Sees und der Fahrt durch Islands größten Wald (ein beliebtes Feriengebiet) geht es über die Straße 92 über einen fantastischen Pass wieder in die Ostfjorde.
Wir steuern für diese Nacht den Campingplatz bei Fáskrúðsfjörður im gleichnamigen Fjord an. Inzwischen hat sich das Wetter richtig gebessert und so können wir im Westen des Orts auf dem Campingplatz ein fantastisches Lichtspiel der tief stehenden Sonne beobachten. Immer wieder springe ich beim Abendbrot auf, um schnell Fotos aufzunehmen und neue Erinnerungen auf den Chip zu bannen.