Heute früh konnte ich beim Blick aus dem Badezimmerfenster am Morgen gegen kurz vor sieben Uhr den Vollmond im Schatten der Erde untergehen sehen. Das dürfte ziemlich genau rund 20 min nach dem exakten Vollmondzeitpunkt gewesen sein.
Durch die Horizontnähe war der Vollmond ziemlich stark gerötet und auch am Rand deutlich sichtbar verzerrt.
Nicht nur an der Sonne, auch am Mond lassen sich bei geeigneten (Eiskristall-)Wolken verschiedene Lichtbrechungen und -spiegelungen beobachten. Die zwei häufigsten dieser Halo-Erscheinungen sind der 22°-Ring und die Nebensonnen, bzw. -monde. Gestern Abend umgab sich der Mond mit einem solchen Ring, neben dem zeitweise auch beide Nebenmonde sichtbar waren.
Gegen 20:08 Uhr hier der Mond mit dem nahezu vollständigen 22°-Ring, der so heißt, weil er einen Winkeldurchmesser von 22° (das entspricht in etwa 44 Vollmonddurchmessern).
Nicht immer waren die Nebenmonde zu sehen, aber gegen 19:54 Uhr MEZ sind sie hier im Bild als farbige „Regenbogenstücke“ links und rechts des 22°-Rings (knapp außerhalb desselben) ungefähr auf derselben Höhe zu finden.
Am 16. Mai 2022 ließ sich in den Morgenstunden das Ende der partiellen Phase einer totalen Mondfinsternis verfolgen. Die Mondfinsternis in ihrer Gesamtheit war nur von großen Teilen des amerikanischen Kontinents und aus der Antarktis zu sehen.
Das Wetter in der Wedemark spielte zum Glück mit, so dass ich am frühen Morgen den teilverfinsterten Mond bei seinem Untergang fotografieren konnte. Allerdings verschwand er schon vor dem Horizont hinter einer Wolkenbank.
Über Twitter hatte ich zufällig erfahren, dass gestern die ISS aus Wedemärker Sicht knapp am Mond vorbei ziehen würde. Ich hatte Wetterglück und konnte die Begegnung mit Teleobjektiv und Kamera auf dem Stativ ablichten. Die internationale Raumstation ist der kleine Lichtpunkt oberhalb des Mondes im Bild.