Heute Abend ließen sich einige schöne Eiswolkenhalos an der tiefstehenden Sonne verfolgen. Ich bemerkte zuerst eine extrem helle linke Nebensonne und habe mir dann die Kamera geschnappt und im Verlauf der nächsten rund halben Stunde weitere Halos fotografieren können.
Sehr helle linke Nebensonne und Teile des 22°-Rings. (Bild: B. Knispel)Beide Nebensonnen und Teile des 22°-Rings. Ansatzweise ist der Oberere Berührungsbogen zu erkennen. (Bild: B. Knispel)
Neulich beim Blick aus dem Terrassenfenster zeigte sich dieser wunderbare Obere Berührungsbogen zusammen mit Teilen des 22°-Rings um die schon tief stehende Sonne.
Heute morgen zeigte sich zum Sonnenaufgang ein schönes Naturphänomen am Himmel: eine sogenannte „obere Lichtsäule“, eine Haloerscheinung. Lichtsäulen entstehen wie alle Halos durch die Wechselwirkung des Sonnen- oder Mondlichts mit Eiskristallen in der Erdatmosphäre wie sie meist in hohen Wolken vorkommen. Lichtsäulen gibt es, wenn das Licht der tief am Himmel stehenden Sonne (also bei Auf- oder Untergang) an den Unterseiten von waagerecht in Luft schwebenden Eisplättchen reflektiert wird. Weitere Erklärungen dazu gibt’s auf der METEOROS-Homepage.
Sonnenaufgang mit Lichtsäule in der Wedemark zwischen Elze und Meitze am 14. März 2016 um 6:45 Uhr MEZ. (Bild: B. Knispel)
Bereits gegen 6:20 Uhr MEZ – deutlich vor Sonnenaufgang – ließen sich erste Anzeichen der Lichtsäule erkennen. Ich habe dann meine Kamera geschnappt und bin kurz zum Feldrand geradelt.
Vorhin habe ich mich über den schönen vollen 22-Grad-Halo am fast vollen Mond gefreut. Auf einer Kontrollaufnahme stellte sich dann heraus, dass dieser „alte Bekannte“ auch von einem 9-Grad-Ring begleitet wird. Es müssen sich also zu den Prismenkristallen auch noch einige pyramidale in der Atmosphäre herumgetrieben haben.
Hier ein Bild von 21:00 Uhr MEZ, bei 11 mm Brennweite an Canon EOS 7D, f/3,2, ISO 1000, 1,6 s belichtet. Das Bild ist minimal bearbeitet, nur die Spitzenlichter etwas zurückgenommen, damit der ausgebrannte Bereich um den Mond kleiner ist.
Mondhalo am 15.11.2013 über Hannover. Aufnahme von 21:00 Uhr MESZ. Bild: B. Knispel
Hier das gleiche Bild nach einer nicht-linearen Kontrasstreckung mit imagemagick (convert -sigmoidal-contrast 6,35%), die dazu dient, die Sichtbarkeit der Halos zu erhöhen.
Mondhalo am 15.11.2013 über Hannover. Kontrastverstärkte Aufnahme von 21:00 Uhr MESZ. Bild: B. Knispel
Die Sichtbarkeit des 22-Grad-Mondhalos beweist die Anwesenheit von prismatischen Eiskristallen in den hohen Eiswolken, die sich als Schleier in den Aufnahmen erkennen lassen. Der 9-Grad-Halo entsteht durch die selteneren pyramidalen Eiskristalle.