Nachdem bereits gestern das Trio aus Mond, Venus und Mars wundervoll am Morgenhimmel strahlte, spielte das Wetter auch heute wieder mit. Am diesmal vollkommen wolkenfreien Himmel standen die drei Gestirne heute noch enger zusammen. Die Bahnbewegung des Monds hatte ihn knapp neben die Venus getragen, so dass Mond, Venus und Mars ein stumpfwinkliges Dreieck mit der längsten Seite parallel zum Osthorizont bildeten. An der abnehmenden Mondsichel war schöner Erdschein (von der Erde reflektiertes Sonnenlicht, das die dunkle Nachtseite des Mondes erhellt) zu erkennen.
Mond bei Venus und Mars am Morgenhimmel
Heute (am 9. September) und morgen steht die Sichel des abnehmenden Monds am Morgenhimmel. Das allein wäre nicht besonderes. Doch für Amateurastronomen und Fotografen gleichermaßen spannend ist die Tatsache, dass die Planeten Mars und Venus derzeit ebenfalls am Morgenhimmel stehen und die Mondsichel an ihnen vorbeizieht.
So ließ sich heute die Mondsichel ein gute Stück nördlich der recht weit auseinander stehenden Planetenpaars beobachten (und fotografieren). Ein schöner Anblick rund 20 Minuten vor sechs Uhr früh. Frühes Aufstehen lohnt sich eben doch! Morgen erst recht, denn dann steht die Mondsichel deutlich näher bei der Venus.
Konjunktion von Venus und Jupiter
Wer klaren Himmel hatte, konnte bereits in den letzten Tagen die Annäherung von Venus und Jupiter am westlichen Abendhimmel nach Sonnenuntergang beobachten. Hannover war meist leider eher mit Wolken oder (gestern Abend) mit einer ungünstig platzierten Cirrusschicht „gestraft“.
Heute stehen die beiden hellsten Planeten am engsten beieinander. Mit einem Winkelabstand von nur 22,5 Bogenminuten passt nicht einmal ein Vollmond (rund 30 Bogenminuten Durchmesser) dazwischen.
Der simulierte Himmelsanblick zeigt die Planeten gegen 22:30 Uhr MESZ aus Hannoveraner Sicht, generell solltet ihr aber immer rund eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang an den Westhorizont blicken. Dann ist das himmlische Pärchen nicht zu übersehen.
Im Teleskop oder stark vergrößernder Fernglas lassen sich sogar der Jupiter als Scheibchen mit seinen vier hellsten Monden und die Venus als Sichel erkennen.
Die Bilder wurden mit Stellarium erstellt, das unter www.stellarium.org/de/ frei verfügbar ist.
Komet Lovejoy
Komet C/2014 Q2 Lovejoy ließ sich gestern Abend in den Wolkenlücken der Kaltfrontrückseite beobachten und fotografieren. Ich habe dieses Aufnahme des Kometen mit einer feststehenden Kamera auf einem Stativ in einem Vorort von Hannover gemacht, eine astronomische Nachführung kam nicht zum Einsatz.
Insgesamt 13 Bilder (je 2,5 sec, ISO 10.000, f/2.8, bei f=135 mm) wurden mit der Software DeepSkyStacker zusammengerechnet und mit Apple Aperture nachbearbeitet. Durchziehende Wolkenreste während der Aufnahme sind als neblige Flecken zu erkennen.
Der Komet zeigt nicht nur seine schöne grüne Farbe, sondern lässt auch andeutungsweise seinen lichtschwachen Schweif erahnen.