Nachdem der Komet sich Ende September / Anfang Oktober am Morgenhimmel gezeigt hatte (ich hatte ihn aber nicht beobachten können) und dann nah an der Sonne vorbeigezogen war, taucht er nun am Abendhimmel auf.
Am 11. Oktober ergab sich die erste realistische Möglichkeit ihn aus unseren Breiten aufzuspüren. Und zum Glück war das Wetter gut, ein bisschen dünne Wolken Richtung Westhorizont, aber ansonsten sehr fein.
Es war absehbar, dass das Sichtbarkeitsfenster des Kometen kurz sein würde, aber dass es am Ende so eng war, hatte ich nicht geahnt. Es gibt zwei konkurrierende Effekte: Mit fortschreitender Dämmerung wird der Himmel dunkler, der Komet wird besser sichtbar, weil sich der Kontrast zum Himmelshintergrund erhöht. Allerdings sinkt der Komet, der sich in der Untergangsphase befindet, fortschreitender Dämmerung weiter zum Horizont. Weil sein Licht dann mehr Luftmasse / Atmosphäre durchqueren muss, nimmt seine scheinbare Helligkeit ab. Durch das Zusammenspiel dieser beiden Effekte ergibt sich ein Fenster, in dem der Komet bereits sichtbar wird, aber noch nicht zu sehr durch die zunehmende Luftmasse abgeschwächt wird.
Gestern Abend wurde der Komet hier erstmals, zuerst im Kamerabild und dann mit dem Fernglas sichtbar als er einen Horizontabstand von nur 2,5° (rund fünf Vollmonddurchmesser) über dem Horizont hatte. Am besten aufs Bild Klicken, um dasselbe in voller Auflösung zu sehen.
Der Komet steht als schwacher Nebelfleck über dem höheren Baum auf der rechten Seite. Hier im folgenden Bild ist die Position mit einem Pfeil markiert. Die Aufnahme machte ich mit einem 200-mm-Teleobjektiv um 19:21 Uhr MESZ.
Danach konnte ich dem Komet mit einem 600-mm-Teleobjektiv bis zu seinem „Untergang“ an der Baumoberkante verfolgen.
In den kommenden Tagen wird der Komet besser sichtbar werden, weil sein Winkelabstand zur Sonne zunimmt. Dadurch kann man ihn in der weiter fortgeschrittenen Dämmerung höher über dem Horizont beobachten. Das tägliche Beobachtungsfenster wird länger. Gleichzeitig nimmt die Helligkeit ab, weil der Komet auf seiner Bahn um die Sonne weiter von derselben wegwandert und dadurch weniger hell strahlt.
Die folgende Aufsuchkarte ist von der Vereinigung der Sternfreunde erstellt. Unter dem Link finden sich weitere Beobachtungshinweise.