Am 26. April gab es in Norddeutschland schönstes Schauerwetter mit teils kräftigen Niederschlägen am Nachmittag – ideale Bedingungen für schöne Regenbögen. Wie üblich war ich aufmerksam und wurde dieses Mal sogar besonders belohnt.
Gegen 15:23 Uhr konnte ich beim Abziehen eines Schauers nach Osten schon die Sonne im Westen durch die Wolken brechen sehen. Ein Blick nach Osten zeigte zuerst nichts, dann bald einen Regenbogen. Der zweite Blick zeigte schnell, dass es sich um einen gespaltenen Regenbogen handelt. Also schnell nach oben zum Dachfenster laufen und die Kamera mitnehmen!
Damit ist nicht der übliche Regenbogen zweiter Ordnung genannt (der mit deutlich größerem Durchmesser und der umgekehrten Farbreihenfolge), sondern eine Aufspaltung der Primärbogens in zwei identische (teils überlappende) Bögen insbesondere am Scheitelpunkt. Das war genau das, was in meinem Bild zu sehen ist.
Die Ursache des gespaltenen Regenbogens ist nach aktuellem Stand nicht vollständig verstanden, als wahrscheinlichster Grund gilt aber dass Regentropfen, die nicht die Form einer Kugel haben, einen oder beide der Sapltbögen erzeugen. Große Tropfen können danach zwischen abgeplatteten und langgestreckten Sphäroiden hin- und herschwingen, was wiederum mit Änderungen des Brechungsindex und damit mit Änderungen der Lichtablenkung und dem Winkeldurchmesser des Bogens einhergeht.
In der Vergangenheit war es mir bisher erst ein einziges Mal gelungen, einen gespaltenen Regenbogen zu beobachten und zu fotografieren. Fast genau vor einem Jahr unter sehr ähnlichen Bedingungen.