Nachdem der Regen sich in der Nacht vollkommen verzogen hatte, glänzte das Wetter mit wenig Wolken, Sonnenschein – und einem sehr kräftigen Wind, der im Laufe des Tages noch deutlich schon fast auf Sturmstärke zulegen sollte.
Doch zuerst „erkletterten“ wir über einer Schotterpiste das Kliff direkt im Westen von Vik, vom dem sich ein atemberaubender Blick auf die Gletscherkuppe des Mýrdalsjökull hinter dem Ort ergab.
Doch die Schönheit täuscht über die Gefahr hinweg, die von dem unter dem Gletscher versteckten Vulkan Katla und den möglichen Gletscherfluten ausgeht. Regelmäßig wird laut unserem Reiseführer in Vik die Evakuierung der Wohnhäuser geübt.
Der kräftige Wind peitschte den feinen Staub über dem östlich gelegenen Sander viele Dutzend Meter in die Höhe und erzeugte so eine gelbbraune Wand, die bis weit auf den Atlantik hinaus wehte.
Weitgehend unbeeindruckt vom starken Wind zeigten sich die Eissturmvögel, die in den Klippen nisteten und die beim Wandern direkt an der Steilwand immer wieder über die Kante geschossen kamen.
Nachdem wir wieder zurück am Camper und vom Wind erst einmal gut durchgepustet waren, ging es weiter zum Skógafoss. Dort wehte uns erneut der peitschende Nordwind ins Gesicht, der schon auf der kurzen Strecke vom Wasserfall zum Parkplatz jede Menge Sand mitriss.
Dank perfektem Sonnenstand wurden wir mit schönsten Regenbögen in der Gischt des Wasserfalls belohnt.
Danach fuhren wir noch beim Seljalandsfoss vorbei. Dieser Wasserfall ist üblicherweise dafür berühmt, dass man ihn trockenen Fußes umrunden kann. Doch bei dem Sturm war daran nicht zu denken. Ganz in der Nähe des Seljalandsfoss erkletterten wir zum Abschluss noch Stóra Dímon, einen rund 100 Meter hohen Hügel, der aus einem Sander allein empor ragt und einen tollen Weitblick, beispielsweise bis zu den Westmännerinseln bietet.
Am Abend kehrten wir auf einem Campingplatz in der Nähe von Hvolsvöllur ein – dem am nächsten Morgen sollte von Hella mit dem Hochlandbus nach Landmannalaugar gehen.