Am frühen Abend des 25. Oktober wird sich der Mond in der hellen Abenddämmerung vor den Saturn schieben und ihn gegen 18:15 Uhr MESZ bedecken. Beobachter mit einem starken Fernglas oder einem kleinen Teleskop können dieses Schauspiel beobachten – klaren Himmel und freien Südwesthorizont vorausgesetzt.
Weil alle Planeten unseres Sonnensystems ungefähr in einer Ebene um die Sonne laufen, bewegen sie sich am irdischen Himmel stets in der Nähe einer Linie, der Ekliptik. So geschieht es regelmäßig, dass sich Planeten begegnen und aneinander vorbeiziehen. Bisweilen gesellt sich auch der Mond dazu, denn seine Bahnebene ist nur wenig zur Ekliptik geneigt.
Wenn alles passt – wie an diesem Samstagabend – dann schiebt sich der Mond aus irdischer Perspektive sogar vor einen Planeten, in diesem Fall den Ringplaneten Saturn. Die Begegnung ist nur ein perspektivischer Effekt, denn während der Mond rund 400.000 Kilometer entfernt von der Erde seine Bahn zieht, ist Saturn rund 1,6 Milliarden Kilometer weiter weg.
Da die Bewegung des Monds am Himmel viel schneller ist als die des Saturn, wird sich der Mond aus Sicht irdischer Beobachter vor den Ringplaneten schieben und in im Verlauf von rund einer Minute vollständig bedecken. Die Bedeckung findet am dunklen Rand der zunehmenden Mondsichel statt, so dass der Saturn während dieser Minute wahrhaft „angeknabbert“ scheinen wird.
Die Schwierigkeit bei der Beobachtung dieser Saturnbedeckung durch den Mond liegt darin, dass sie in der sehr hellen Abenddämmerung nur kurz nach Sonnenuntergang sehr nah über dem Westhorizont stattfinden wird. Neben sehr klarem Himmel ist also auch eine freie Sicht nach Südwesten erforderlich, um das Himmelsschauspiels erleben zu können. Ein erhöhter Standort kann dabei von Vorteil sein.
Für Hannover berechnet Stellarium einen Beginn der Bedeckung gegen 18:14:07 Uhr MESZ, gegen 18:15:22 Uhr MESZ ist das Ringsystem des Saturn komplett hinter dem Mond verschwunden. Für andere Orte können die Zeiten leicht abweichen. Saturn und Mondsichel stehen dabei gerade einmal rund sechs Grad hoch über dem Südwesthorizont. Die Sonne steht auch nur etwa 1,5 Grad unter dem Horizont; der Himmel wird also noch sehr hell sein und das Auffinden der schmalen Mondsichel (zwei Tage nach Neumond) eine kleine Herausforderung. Der Mond wird bis zu seinem Untergang den Saturn nicht wieder freigeben, so dass das Ende der Bedeckung unsichtbar bleibt.
Trotz all der Herausforderungen und Schwierigkeiten: Sollte es am Samstagabend klar sein, blicken Sie nach der Beobachtung des Sonnenuntergangs ein wenig nach links und versuchen Sie, die schmale Mondsichel aufzuspüren. Haben Sie Ihr Fernglas oder Teleskop griffbereit und sehen Sie dann dem Mond zu, wie er den Saturn „verschlingt“.