Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) taucht am Abendhimmel auf

Nachdem der Komet sich Ende September / Anfang Oktober am Morgenhimmel gezeigt hatte (ich hatte ihn aber nicht beobachten können) und dann nah an der Sonne vorbeigezogen war, taucht er nun am Abendhimmel auf.

Am 11. Oktober ergab sich die erste realistische Möglichkeit ihn aus unseren Breiten aufzuspüren. Und zum Glück war das Wetter gut, ein bisschen dünne Wolken Richtung Westhorizont, aber ansonsten sehr fein.

Es war absehbar, dass das Sichtbarkeitsfenster des Kometen kurz sein würde, aber dass es am Ende so eng war, hatte ich nicht geahnt. Es gibt zwei konkurrierende Effekte: Mit fortschreitender Dämmerung wird der Himmel dunkler, der Komet wird besser sichtbar, weil sich der Kontrast zum Himmelshintergrund erhöht. Allerdings sinkt der Komet, der sich in der Untergangsphase befindet, fortschreitender Dämmerung weiter zum Horizont. Weil sein Licht dann mehr Luftmasse / Atmosphäre durchqueren muss, nimmt seine scheinbare Helligkeit ab. Durch das Zusammenspiel dieser beiden Effekte ergibt sich ein Fenster, in dem der Komet bereits sichtbar wird, aber noch nicht zu sehr durch die zunehmende Luftmasse abgeschwächt wird.

Gestern Abend wurde der Komet hier erstmals, zuerst im Kamerabild und dann mit dem Fernglas sichtbar als er einen Horizontabstand von nur 2,5° (rund fünf Vollmonddurchmesser) über dem Horizont hatte. Am besten aufs Bild Klicken, um dasselbe in voller Auflösung zu sehen.

Der Komet steht als schwacher Nebelfleck über dem höheren Baum auf der rechten Seite. Hier im folgenden Bild ist die Position mit einem Pfeil markiert. Die Aufnahme machte ich mit einem 200-mm-Teleobjektiv um 19:21 Uhr MESZ.

Danach konnte ich dem Komet mit einem 600-mm-Teleobjektiv bis zu seinem „Untergang“ an der Baumoberkante verfolgen.

In den kommenden Tagen wird der Komet besser sichtbar werden, weil sein Winkelabstand zur Sonne zunimmt. Dadurch kann man ihn in der weiter fortgeschrittenen Dämmerung höher über dem Horizont beobachten. Das tägliche Beobachtungsfenster wird länger. Gleichzeitig nimmt die Helligkeit ab, weil der Komet auf seiner Bahn um die Sonne weiter von derselben wegwandert und dadurch weniger hell strahlt.

Die folgende Aufsuchkarte ist von der Vereinigung der Sternfreunde erstellt. Unter dem Link finden sich weitere Beobachtungshinweise.

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Tolles Polarlicht am 10. Oktober 2024

Nachdem die Sonne in ihrer aktuell hohen Aktivitätsphase wieder einmal einen koronalen Materieauswurf in Richtung Erde geschickt hatte, war relativ bald klar, dass es ab Donnerstagabend gute Chancen auf Polarlicht geben könnte. Die Front des Materieauswurfs erreichte die Erde dann gegen 17:00 Uhr am Donnerstag und bald zeigten die Sonnenwindwerte an den Satelliten, dass sich schon bald nach Sonnenuntergang das erste Polarlicht zeigen könnte.

Erste Fotos aus dem geöffneten Fenster Richtung Norden zeigten dann einen kleinen Teil des grünen Bogens, der rasch wieder verschwand (vielleicht war es auch RAGDA-Polarlicht, das sich auch später am Abend zeigte). Nachdem ich dann in einigen Bilder das erste Rot sah, ging es in Richtung Feldweg im Norden des Dorfs. Dort war das Polarlicht unter den abziehenden Wolken sofort intensiv hell mit leichten Farben zu erkennen.

Bald zeigte sich ein weiterer roter Bogen weiter Richtung Süden und die Farben wurden insgesamt intensiver, so dass auch das Rot deutlich zu erkennen war.

Mit dem Fischaugenobjektiv zeigte sich über dem grünen Bogen und dem darüberstehenden roten Polarlicht leicht abgesetzt der rote Bogen, der vermutlich der SAR-Bogen war, der auch später fast dauerhaft zu sehen war.

Zwischendurch leuchtete ein heller roter Strahl auf.

Über wenige Minuten war dann sogenanntes RAGDA-Polarlicht zu sehen, das er 2022 in der Fachliteratur beschrieben wurde. RAGDA steht für „Red Arc with Green Diffuse Aurora“, also ein roter Bogen mit grünen diffusen Flecken. Das Besondere ist, dass die grünen Flecken (die diesmal nur farblos mit bloßem Auge waren) pulsieren. Sie tauchen auf und verschwinden wieder im Verlaufe von einigen Sekunden – einfach irre zu beobachten.

Danach folgte eine ruhigere Phase, in der eine grüner Bogen zusammen mit dem SAR-Bogen zu sehen war, insgesamt aber wenige Dynamik und Bewegung im Polarlicht war. Das zeigt sich an den folgenden beiden Bilder, bei denen sich das Polarlicht fast gar nicht verändert, man aber die Bewegung des Sternenhimmels (durch die Erddrehung) sehen kann.

Ich fuhr kurz nach Hause, um mir etwas wärmere Kleidung (Mütze und Schal) zu holen und radelte wieder zurück zum Feldweg. Nach etwas Wartezeit zeigten sich positive Veränderungen in den Sonnenwinddaten und bald auch deutlich mehr Struktur im grünen Polarlichtbogen. Ein untrügliches Zeichen einer bevorstehenden Phase intensiver Aktivität, eines „Substorms“.

Und in der Tat schossen bald die ersten roten Strahlen aus dem Bogen empor und die Show begann.

Das Rot war dann sehr intensiv zu sehen und neben dem Grün deutlich mit bloßem Auge zu erkennen.

Irgendwann ging dem Substorm die Luft aus und die Dynamik und Helligkeit ließ etwas nach. Mit der Kamera war aber zu erkennen, dass das Polarlicht noch immer fast den gesamten Himmel bedeckte. Ich entschied mich dann aber für heute die Segel zu streichen weil auch zunehmend Bewölkung aufkam.

Später in der Nacht gab es dann noch mehr Aktivität, die ich aber verschlafen habe. Gegen 1:30 Uhr konnte ich aus dem Bett noch etwas rotes Polarlicht zwischen den Wolken leuchten sehen.

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Abenddämmerung mit Wolkenschatten

Gestern Abend strahlte der Abendhimmel in ziemlich ansehnlichen Farben. Die untergehende Sonne strahlte eine große, ebenmäßige Wolkenbank an und brachte sie (aufgrund der aktuell kurzen Dämmerungszeiten) für vergleichsweise kurze Zeit) zum Leuchten.

Interessante, allerdings kontrastarme Wolkenschatten zeichneten sich als dunkle Strahlen auf der angestrahlten Wolkenbank ab. Hier im ersten Bild links unterhalb der Mitte als zwei parallele dunkle Schatten sichtbar. Das zweite Bild zeigt noch einmal einen Ausschnitt, um die beiden Schatten noch einmal besser hervorzuheben.

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Schönes Polarlicht am 12. September

Gestern Abend gab es zwischen viertel nach neun und viertel vor zehn noch einmal schönes Polarlicht. Durch das übliche Forum und eine App aufmerksam geworden, machte ich Testaufnahmen aus geöffneten Fenstern heraus und entdeckte dann gegen kurz nach 21 Uhr tatsächlich einen rötlichen Schimmer nahe des Nordhorizonts.

So radelte ich zu meinem üblichen Spot nördlich des Dorfs und wurde sofort von zuerst nur fotografisch – später aber auch mit bloßem Auge – sichtbaren Polarlicht begrüßt.

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