Die letzten Tage brachten zwei grundlegend verschiedene Himmelsphänomene mit sich, die ich der Einfachheit halber hier zusammen wiedergebe.
Am Donnerstagmorgen gab es kurz nach Sonnenaufgang die richtige Konstellation aus tiefstehender Sonne und Regenwand Richtung Westen. So war ein sehr hoher – wenn auch nicht sonderlich heller Regenbogen – im rötlichen Licht der tiefstehenden Sonne sichtbar:
Wenige Tage später (heute am 25. Januar) zeigte sich der sonnennächste Planet Merkur in seiner derzeitigen Abendsichtbarkeit tief am nordwestlichen Abendhimmel. Ich musste erst ein bisschen suchen, weil ich ihn etwas weiter östlich vermutet hatte. Aber als ich ihn dann aufspürte, war er leicht zu erkennen.
Ein bisschen Farbe und himmlische Symbole der Hoffnung gab es an zwei aufeinanderfolgenden Tagen Ende Oktober. Zuerst zeigte sich bei Schauerwetter ein schöner sehr heller Regenbogen. Die kräftigen Regenschauer zogen dabei am Nachmittag von Ost nach West über die Wedemark. Es war also absehbar, dass bei einer sonnigen Lücke nach Schauern in Richtung Westen sehr wahrscheinlich Regenbögen sichtbar sein würden. Genau so kam es dann auch bei einer Gelegenheit:
Einen Tag später zeigte sich dann am Nachmittagshimmel Richtung Westen ein nicht besonders heller aber ganz gut sichtbarer 22°-Ring in aufziehenden Cirrenwolken einer Warmfront.
Am 24. August gab es gleich zweimal hier zuhause bei der Arbeit die Möglichkeit Regenbögen zu beobachten. Einmal morgens recht bald nach Sonnenaufgang gab es einen vor allem roten Regenbogen zu sehen.
Rote Regenbögen sind immer dann zu sehen, wenn das Sonnenlicht durch Streeung bereits alle nicht-roten Farbanteile verloren hat, bevor es auf die Regenwand trifft, die den Regenbogen hervorruft. Gerade bei Sonnenaufgang reicht in der Regel der lange Weg quer durch die Erdatmosphäre auf, dass der Regen nur noch von rot-orangem Sonnenlicht beschienen wird und so rote Regenbögen entstehen lässt.
Am Abend desselben Tages gab es dann noch einen klassischen doppelten Regenbogen, der recht farbintensiv vor den dunklen Wolken strahlte.
Auf dem letzten Bild ist auch gut die Aufhellung innerhalb des Hauptregenbogens zu erkennen. Sie entsteht durch weniger abgelenkte Lichtstrahlen, deren Farben sich innerhalb des Regenbogens zu einem einheitlichen Weiß vermischen.
Am 26. April gab es in Norddeutschland schönstes Schauerwetter mit teils kräftigen Niederschlägen am Nachmittag – ideale Bedingungen für schöne Regenbögen. Wie üblich war ich aufmerksam und wurde dieses Mal sogar besonders belohnt.
Gegen 15:23 Uhr konnte ich beim Abziehen eines Schauers nach Osten schon die Sonne im Westen durch die Wolken brechen sehen. Ein Blick nach Osten zeigte zuerst nichts, dann bald einen Regenbogen. Der zweite Blick zeigte schnell, dass es sich um einen gespaltenen Regenbogen handelt. Also schnell nach oben zum Dachfenster laufen und die Kamera mitnehmen!
Damit ist nicht der übliche Regenbogen zweiter Ordnung genannt (der mit deutlich größerem Durchmesser und der umgekehrten Farbreihenfolge), sondern eine Aufspaltung der Primärbogens in zwei identische (teils überlappende) Bögen insbesondere am Scheitelpunkt. Das war genau das, was in meinem Bild zu sehen ist.
Die Ursache des gespaltenen Regenbogens ist nach aktuellem Stand nicht vollständig verstanden, als wahrscheinlichster Grund gilt aber dass Regentropfen, die nicht die Form einer Kugel haben, einen oder beide der Sapltbögen erzeugen. Große Tropfen können danach zwischen abgeplatteten und langgestreckten Sphäroiden hin- und herschwingen, was wiederum mit Änderungen des Brechungsindex und damit mit Änderungen der Lichtablenkung und dem Winkeldurchmesser des Bogens einhergeht.
In der Vergangenheit war es mir bisher erst ein einziges Mal gelungen, einen gespaltenen Regenbogen zu beobachten und zu fotografieren. Fast genau vor einem Jahr unter sehr ähnlichen Bedingungen.