Island – Tag 7

Nach einer etwas windigen Nacht machen noch einmal eine Runde durch die Vogelwiesen vor Reykhólar. Gestern Abend hatten wir darin bereits heiße Quellen entdeckt und wollen diese noch einmal aus der Nähe sehen. Doch zuerst einmal begrüßen uns bei bestem Sonnenwetter skeptisch dreinblickende Schafe.

Für einen Mitteleuropäer ist der Anblick dampfend heißen Wasser, das einfach so in der Wiese aus einer kleinen Quelle sprudelt und in winzigen Bächlein durch das Gras schlängelt einfach ungewohnt und faszinierend. Der Ortsname „Reykhólar“ bedeutet „Rauchhügel“ – der Anblick der heißen Quellen macht klar, warum.

Von Reykhólar geht es nach einem guten Frühstück weiter nach Nordwesten, dann vorbei an Holmavik nach Süden die 68 entlang, erneut durch einige Fjorde. Wir umrunden die Vatsnes-Halbinsel und besichtigen eine weitere Seehundkolonie, die sich aber vor allem durch die Vielzahl der vertretenen Vögel auszeichnet – hier im Bild eine Gruppe Steinwälzer.

Schließlich statten wir noch dem Basaltfelsen Hvitserkúr einen Besuch ab. Der Blick über den landeinwärts gelegenen Sander ist toll.

Zum Abend hin führt unsere Reise auf den Campingplatz in Sauðárkrókur, der direkt an der Durchgangsstraße im Ort auf einer Wiese am Schwimmbad liegt. Auf dem Weg dorthin passieren wir ein Tal, dessen Flanken grünlich von Moosen und rötlich vom Farbton der Lava sind.

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Island – Tag 6

Erneut ein trockener Morgen, geweckt vielleicht vom Rauschen des Wasserfalls, vielleicht vom Plätschern des kalten Bachs am Campingplatz. Es geht südlich in die nächsten gletschergeformten Westfjorde. Zufahrt über einen abenteuerlichen Tunnel, der zweispurig beginnt, sich dann aber in zwei einspurige Tunnel aufteilt. Drei Kilometer hinter einem Bus her, immer wieder in die Ausweichbuchten. Knapp vor Flateyri ein Trockenfischgestell – nur noch Köpfe.

Weiter südlich lockert das Wetter bald auf und Flecken blauen Himmels sind sichtbar. EInzelne Gehöfte sind teils die einzigen Spuren dauerhafter Besiedlung.

Die Straße 60 schraubt sich wieder höher. Die nächste Halbinsel ist schroffer und von weiter oben bieten sich fantastische Ausblicke auf die Fjorde, Gipfel und steilen Felswände mit karger Vegetation.

Am nächsten Fjord zeigt sich bereits aus großer Entfernung der Dyanjandi-Wasserfall, der in breiter Front über die Felswand rollt. Von einem Parkplatz aus können wir auf gutem Weg zum Hauptwasserfall laufen. Auf dem Weg dahin ist eine Handvoll kleinerer Wasserfälle ausgezeichnet.

Gleich hinter dem Dyanjandi zieht die 60 noch einmal in Serpentinen steil nach oben und führt in eine moosbewachsene Ebene , noch von kleinen Schneefeldern gezeichnet. Am Horizont quellen beeindruckende Wolken über die Fjorde , darüber blauer Himmel.

Wir schließen den Tag in Reykhólar, wo wir uns vom ansässigen Automechaniker unsere Kofferraumschloss reparieren lassen. Bereits seit gestern zickte es immer wieder herum und ließ sich nur mit Überzeugungsarbeit (Tritten) öffnen – nun schien es gar nicht mehr zu öffnen. Als wir es schließlich aufbekommen, scheint eine vergnaddelte Schraube im Schloss das Problem zu sein, die aber schnell repariert ist.

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Island – Tag 5

Etwas windige und frische Nacht in Drangsnes auf dem Campingplatz, doch wieder (!) schönes Wetter. Nach einem leckeren Frühstück unter freiem Himmel – schnell essen, sonst wird das Rührei kalt – erneut auf die Hochebenenstraße. In Richtung Westen tatsächlich etwas grüner als der gestern gesehene östliche Teil.

Und diesmal dann wirklich Richtung Westen in die Westfjorde. Gewaltige Tafelberge soweit der Blick reicht, dazwischen tief eingeschnittene Fjorde. Immer wieder Schafe auf den Wiesen an den steilen Hängen.

Ganz hinten, in den letzten Fjord an dem spitz zulaufenden Berg wollen wir heute kommen. Dort befindet sich Ísafjörður, ganz im Nordwesten Islands noch mal ein Zentrum der Zivilisation. Doch der Weg dahin ist ein gutes Stückchen und es gibt dorthin noch vieles zu sehen. Die Fjorde werden steiler, je weit wir uns vorarbeiten. Zwischendurch Besichtigung einer Seehundkolonie direkt an der Straße…

…auch die Seeschwalben tummeln sich dazwischen und wirbeln durch die Lüfte.

In Ísafjörður nutzen wir das großartige Wetter, um den „Trollsitz“ am steilen Fjordhang östlich der Stadt zu erklimmen. Mehr ausgedehnter Spaziergang als Wanderung führt er in einen Halbkessel, der von gewaltigen Felsbrocken gezeichnet ist.

Auf dem Weg nach unten noch einmal ein fantastischer Blick nach Norden über den Skutulsfjörður auf eine nicht per Straße zu erreichende, steile und auch im August noch verschneite Küste.

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Island – Tag 4

Morgens kurze Fahrt nach Norden, endlich in den südlichen Westfjorden angekommen. Wanderung auf das Vaðalfjöll, einen prominenten Berg mit Doppelgipfel. Wir taufen ihn kurzentschlossen „Busenberg“. Wir erklimmen den eigentlichen Gipfel nicht, denn ein kurzer Schauer macht den Basalt glitschig.

Entdeckung spannender Mineralien, Begegnungen mit Vogel- und anderer Tierwelt. Vor allem wilde Schafe und Lämmer. Alle eher scheu und furchtsam.

Über die Schotterpiste und Höhenstraße 608 weiter nach Norden, denn die Westfjorde wollen wir am nächsten Tag von Norden beginnend umrunden. Die 608 führt über eine wunderbare menschenleere Ebene. Geröll durchbrochen von ein paar flachen Seen, Moosen und der Piste. Weit im Hintergrund der nächste Gletscher.

Heute Abend wollen wir Drangnes bleiben, doch bevor wir unser Lager aufschlagen noch die einsame Küstenstraße an der Strandir-Halbinsel (643) nach Norden fahren. Sie beginnt flach, die Strände voller Treibholz (und Treibmüll), wird aber bald dramatisch steil.

Unser Abendbrot kochen wir gegen 20 Uhr neben der Straße bei bestem Sonnenwetter an einem einsamen Fjord, lediglich beobachtet von ein paar Schafen. Danach geht es den gleichen Weg zurück nach Drangnes, zum späten Sonnenuntergang prächtiges Farbenspiel auf der östlich gelegenen Vatsnes-Halbinsel.

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