Schönes Polarlicht am 12. September

Gestern Abend gab es zwischen viertel nach neun und viertel vor zehn noch einmal schönes Polarlicht. Durch das übliche Forum und eine App aufmerksam geworden, machte ich Testaufnahmen aus geöffneten Fenstern heraus und entdeckte dann gegen kurz nach 21 Uhr tatsächlich einen rötlichen Schimmer nahe des Nordhorizonts.

So radelte ich zu meinem üblichen Spot nördlich des Dorfs und wurde sofort von zuerst nur fotografisch – später aber auch mit bloßem Auge – sichtbaren Polarlicht begrüßt.

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Schwaches Polarlicht am 17. August

Nachdem es nach den Sonnenwindwerten und einem Hinweis der Polarlicht-App wieder einmal nach möglichem Himmelsleuchten aussah, legte ich die Kamera (etwas faul) einfach nur auf den Fensterrahmen Richtung Nordwesten.

Gegen 23:10 Uhr konnte ich dann tatsächlich einen leichten rötlichen Schimmer am Horizont erkennen. Fürs bloße Auge war er vollständig farblos und sehr schwach. Leichte Strukturen (Strahlen) konnte ich nur erahnen.

Da sich der Schimmer jedoch im Laufe der kurzen Beobachtung bereits abschwächte, entschied ich mich für eine ruhige Nacht im Bett anstatt am Feldrand. Schön war dieses kurze Aufleuchten dennoch!

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Die Saison der Leuchtenden Nachtwolken beginnt so richtig

Am Abend des 28. Juni 2024 leuchtete der nördliche Abendhimmel… also nicht der Himmel selber, sondern die prächtige Show der Leuchtenden Nachtwolken, die ihn zierte. Beim Blick aus dem Fenster fielen mir gegen 23 Uhr sofort die typischen Wellenformen dieser besonderen Wolken auf und ich radelte sofort raus zum Feldrand. Es lohnte sich:

Panorama der Leuchtenden Nachtwolken aus drei Fotos bei f=24 mm gegen 23:13 Uhr.

Sehr hoch am Nordhimmel waren die NLC sichtbar und nahe des Horizonts war ein extrem heller teil sichtbar, der sich bis zum Ende meiner Beobachtung zeigen sollte.

Diese Wolken entstehen in den Sommermonaten in einer Höhe von etwa 80 Kilometern bei Temperaturen von -140 °C. Das ist viel höher als die alltäglichen (troposphärischen) Wolken. Sie lassen sich in den Stunden vor und nach lokaler Mitternacht in dem Breitenbereich von ~50° bis ~65° beobachten, wenn dort die Sonne 6° bis 16° unter dem Horizont steht. Die Nachtwolken sind normalerweise in der Nähe des Horizonts in Richtung Norden zu sehen, können aber auch bis zum Zenit sichtbar sein. Sie haben normalerweise eine blassblaue Farbe und wellenartige Strukturen und sind so dünn, dass man die Sterne durch sie hindurch sehen kann. Sie sind nicht in jeder Nacht zu sehen und nicht immer mit gleicher Intensität.

Zoom-Panorama (f=70 mm, 3 Bilder) um 23:23 Uhr.

Wunderbar ließen sich wieder die typischen wellen-förmigen Strukturen erkennen:

Einzelbild des westlichen Rand des NLC-Felds bei f=200 mm ca. eine halbe Stunde vor Mitternacht.
Zoom-Panorama (f=70 mm, 3 Bilder) um 23:40 Uhr.

Je später es wurde, desto weiter wich der beleuchtete Teil des NLC-Felds Richtung Nordhorizont zurück. Da ich hier auf dem Dorf einen sehr freien Blick genießen darf, konnte ich den sehr hellen Teil (leider hinter niedrigen, normalen Wolken) lange verfolgen. Der Kontrast zum dunkler werdenden Himmel wurde dabei immer deutlicher:

Helles NLC-Feld mit Dämmerung in der Atmosphäre gegen 23:48 Uhr.
Zoom auf die Leuchtenden Nachtwolken bei 190 mm Brennweite von 23:51:08 Uhr bis 23:57:47 Uhr in 100 Bildern, hier mit 25 Bildern pro Sekunde wiedergegeben.
Großartige Wellenstrukturen im Teleobjektiv um 00:01 Uhr.
Um 00:08 Uhr färbt sich der obere Rand des NLC-Feldes leicht rötlich. Dort oben, in rund 80 Kilometer Höhe geht nun die Sonne unter.
Zum Schluss meiner Beobachtung gegen 00:17 Uhr bleibt nur noch ein direkt über dem Horizont stehendes, sehr helles Feld mit schönen Wellen zurück.

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Wahnsinns-Polarlicht

Der 10. Mai 2024 wird mir lange in Erinnerung bleiben. Ich habe in Norwegen schon tollstes Polarlicht sehen dürfen, aber so etwas wie das, was es gestern Abend gab, habe ich hier in Mitteleuropa noch nie gesehen. Ich habe noch Erinnerungen (aber keine Fotos) an das großartige Polarlicht aus dem Herbst 2001, das auch mit bloßem Auge sehr farbig war.

Gleich zu Anfang mit Einsetzen der Dämmerung war helles, deutlich rotes Polarlicht zu sehen:

Eine Aufnahme mit dem Fischaugenobjektiv zeigt die vollständige Ausdehnung:

Nachdem der erste helle Ausbruch (Substorm) vorbei war, blieb im Westen ein sehr heller Strahl neben dem Mond stehen:

Dann „dümpelte“ das Polarlicht in abwechselnder Aktivität vor sich hin, bis es tat, was ich aus Norwegen so gut kannte. Der nächste Substorm „zündete“ den gesamtem Polarlichtbogen, der immer weiter nach Süden rutsche und so schließlich den gesamten Himmel in Farben tauchte. Mit bloßem Auge sind die Farben bei weitem nicht so deutlich wie auf den Bildern, aber sie waren dennoch gut zu erkennen:

Es war praktisch der gesamte Himmel voll von Polarlicht und ich konnte Aufnahmen nur noch sinnvoll mit dem Fischaugenobjektiv machen, um möglichst viel zu erfassen. Ich wusste meist gar nicht, wohin ich gucken sollte, weil alles auch sehr dynamisch war. Schließlich tauchte im Süden in Richtung Arktur eine rötliche Korona auf:

Nach diesem Substorm machte das Polarlicht ein bisschen Pause, ich ging rein um etwas aufzuwärmen und kam dann später, als ich mit einem weiteren Ausbruch rechnete, noch einmal raus. Der Himmel war inzwischen etwas trübe geworden, aber es ließ sich noch einmal gut das inzwischen dann nur pinke Polarlicht fotografieren.

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