Am 16. Mai 2022 ließ sich in den Morgenstunden das Ende der partiellen Phase einer totalen Mondfinsternis verfolgen. Die Mondfinsternis in ihrer Gesamtheit war nur von großen Teilen des amerikanischen Kontinents und aus der Antarktis zu sehen.
Das Wetter in der Wedemark spielte zum Glück mit, so dass ich am frühen Morgen den teilverfinsterten Mond bei seinem Untergang fotografieren konnte. Allerdings verschwand er schon vor dem Horizont hinter einer Wolkenbank.
Über Twitter hatte ich zufällig erfahren, dass gestern die ISS aus Wedemärker Sicht knapp am Mond vorbei ziehen würde. Ich hatte Wetterglück und konnte die Begegnung mit Teleobjektiv und Kamera auf dem Stativ ablichten. Die internationale Raumstation ist der kleine Lichtpunkt oberhalb des Mondes im Bild.
Die aktuelle Abendsichtbarkeit des sonnennächsten Planeten Merkur bot eine besondere Foto-Gelegenheit. Die Sichel des zunehmenden Monds würde am Planeten vorbeischauen, doch damit nicht genug. Am selben Tag würde der Merkur recht nah beim Offenen Sternhaufen der Plejaden stehen – alle drei Objekte fast auf einer geraden Linie. Der einzige Nachteil: Die Konjunktion findet horizontnah in der abendlichen Dämmerung statt, so dass die Sterne der Plejaden sich nicht optimal abzeichnen würden.
Aber es hat geklappt! Am 2. Mai konnte ich gegen 22:07 Uhr MESZ das himmlische Stelldichein aufnehmen, wie immer an meinem bewährten Beobachtungsplatz mit nahezu freiem Horizontblick für solche Gelegenheiten.
Wer sich nun fragt, was da was in diesem Bild ist, oder welche Sterne diejenigen sind, die sich direkt neben dem Merkur oder dem Mond abzeichnen, denen kann ich helfen:
Aktuell, Mitte April 2022, ist der sonnennächste Planet Merkur wieder einmal gut am Abendhimmel sichtbar. Jedes Jahr in dieser Zeit des Jahres ist eine solche besonders gute Abendsichtbarkeit in Mitteleuropa möglich.
Das liegt daran, dass zu dieser Jahreszeit in unseren Breiten die Ekliptik besonders steil am Abendhimmel steht. Alle Planeten (und damit auch der Merkur) halten sich stets in der Nähe dieser virtuellen Linie am Himmel auf. Ragt sie besonders steil nach Sonnenuntergang aus dem Westhorizont sind Planeten auch bei geringem Winkelabstand von der Sonne in der Dämmerung sichtbar. Das hilft dem Merkur, weil dieser stets recht nah bei unserem Zentralgestirn bleibt.
Am 17. April 2022 nutzte ich meine Chance, den dann sehr hellen Merkur am Abendhimmel aufzusuchen. Gegen 21 Uhr MESZ war er am westlichen Horizont nicht zu übersehen. Im Kamerabild kommt er immer etwas schlecht heraus, am besten das Bild möglichst groß ansehen. Der Merkur steht knapp links der Bildmitte.