Gestern Abend strahlte der Abendhimmel in ziemlich ansehnlichen Farben. Die untergehende Sonne strahlte eine große, ebenmäßige Wolkenbank an und brachte sie (aufgrund der aktuell kurzen Dämmerungszeiten) für vergleichsweise kurze Zeit) zum Leuchten.
Interessante, allerdings kontrastarme Wolkenschatten zeichneten sich als dunkle Strahlen auf der angestrahlten Wolkenbank ab. Hier im ersten Bild links unterhalb der Mitte als zwei parallele dunkle Schatten sichtbar. Das zweite Bild zeigt noch einmal einen Ausschnitt, um die beiden Schatten noch einmal besser hervorzuheben.
Gestern Abend gab es zwischen viertel nach neun und viertel vor zehn noch einmal schönes Polarlicht. Durch das übliche Forum und eine App aufmerksam geworden, machte ich Testaufnahmen aus geöffneten Fenstern heraus und entdeckte dann gegen kurz nach 21 Uhr tatsächlich einen rötlichen Schimmer nahe des Nordhorizonts.
So radelte ich zu meinem üblichen Spot nördlich des Dorfs und wurde sofort von zuerst nur fotografisch – später aber auch mit bloßem Auge – sichtbaren Polarlicht begrüßt.
Nachdem es nach den Sonnenwindwerten und einem Hinweis der Polarlicht-App wieder einmal nach möglichem Himmelsleuchten aussah, legte ich die Kamera (etwas faul) einfach nur auf den Fensterrahmen Richtung Nordwesten.
Gegen 23:10 Uhr konnte ich dann tatsächlich einen leichten rötlichen Schimmer am Horizont erkennen. Fürs bloße Auge war er vollständig farblos und sehr schwach. Leichte Strukturen (Strahlen) konnte ich nur erahnen.
Da sich der Schimmer jedoch im Laufe der kurzen Beobachtung bereits abschwächte, entschied ich mich für eine ruhige Nacht im Bett anstatt am Feldrand. Schön war dieses kurze Aufleuchten dennoch!
Am Abend des 28. Juni 2024 leuchtete der nördliche Abendhimmel… also nicht der Himmel selber, sondern die prächtige Show der Leuchtenden Nachtwolken, die ihn zierte. Beim Blick aus dem Fenster fielen mir gegen 23 Uhr sofort die typischen Wellenformen dieser besonderen Wolken auf und ich radelte sofort raus zum Feldrand. Es lohnte sich:
Sehr hoch am Nordhimmel waren die NLC sichtbar und nahe des Horizonts war ein extrem heller teil sichtbar, der sich bis zum Ende meiner Beobachtung zeigen sollte.
Diese Wolken entstehen in den Sommermonaten in einer Höhe von etwa 80 Kilometern bei Temperaturen von -140 °C. Das ist viel höher als die alltäglichen (troposphärischen) Wolken. Sie lassen sich in den Stunden vor und nach lokaler Mitternacht in dem Breitenbereich von ~50° bis ~65° beobachten, wenn dort die Sonne 6° bis 16° unter dem Horizont steht. Die Nachtwolken sind normalerweise in der Nähe des Horizonts in Richtung Norden zu sehen, können aber auch bis zum Zenit sichtbar sein. Sie haben normalerweise eine blassblaue Farbe und wellenartige Strukturen und sind so dünn, dass man die Sterne durch sie hindurch sehen kann. Sie sind nicht in jeder Nacht zu sehen und nicht immer mit gleicher Intensität.
Wunderbar ließen sich wieder die typischen wellen-förmigen Strukturen erkennen:
Je später es wurde, desto weiter wich der beleuchtete Teil des NLC-Felds Richtung Nordhorizont zurück. Da ich hier auf dem Dorf einen sehr freien Blick genießen darf, konnte ich den sehr hellen Teil (leider hinter niedrigen, normalen Wolken) lange verfolgen. Der Kontrast zum dunkler werdenden Himmel wurde dabei immer deutlicher: