Ein Dreigestirn von Planeten des inneren und äußeren Sonnensystems ware heute Morgen (am 1. April 2020) mit bloßen Augen zu sehen. Ich hatte Glück, dass Mars, Jupiter und Saturn ziemlich genau in das 6 Grad breite „Fenster“ zwischen Nachbarhaus und großer Eiche passten. So konnte ich aus dem Arbeitszimmerfenster die drei Planeten schnell zwischen Stoßlüften und Aufwecken der Familie ablichten:
Starlink-Satelliten „verzieren“ den Himmel
Heute Abend (30. Dezember 2019) war das Wetter in der Wedemark hervorragend für astronomische Beobachtungen. Es ergab sich auch die Möglichkeit, eine Kette von 40 Starlink-Satelliten (allesamt Objekte des 2. Starts) binnen 10 Minuten über den Himmel ziehen zu sehen. Internet auch in abgelegene Regionen soll das aus Tausenden bis Zehntausenden Satelliten von SpaceX geplante Netz bringen, nebenbei könnte es eine massive Veränderung des Nachthimmels bringen; wohl gemerkt keine Veränderung zum Besseren!
Einen ersten Eindruck davon bekommt man, wenn man diese eine Kette von wenigen Dutzend Satelliten – mehr oder weniger gleichmäßig aber allesamt sehr hell – binnen gerade einmal zehn Minuten über den Himmel gleiten sieht. Die Helligkeit von rund 2,5 mag entspricht der Helligkeit der Sterne, die die Sternbilder ausmachen. Was passiert, wenn statt nun gerade einmal rund 122 Sateliten in naher Zukunft 12.000 Satelliten herumfliegen, kann man sich – aber will man sich eigentlich nicht – ausmalen.
In meinem Zeitraffervideo ist das „Dauerfeuer“ der Starlink-Kette einmal quer über den Himmel gut zu erkennen. Wer genauer hinsieht, wird neben dem grauseligen Dauerfeuer parallel zur Milchstraße auch andere Satelliten (zwei mit hellen Flares) und einige Flugzeuge erkennen. Außerdem rechts oben auf ein Uhr am Fischaugen-Horizont noch der Mond als hellste Lichtquelle am Himmel und im Schattenspiel der nachbarlichen Gartenbeleuchtung und teils unscharf am Rand meine Familie mit mir beim Blick in den Himmel; das Kind (2,8 Jahre) beurteilte die Satellitenkette als „spannend“ 🙂
Ich denke, nach diesen einfachen Aufnahmen kann sich jeder leicht vorstellen, was diese Flut an neuen Satelliten für professionelle Astronom*innen bedeuten wird, wenn deren Aufnahmen und Messkampagnen von vielen solcher Satellitendurchflüge verunstaltet bishin zu unbrauchbar werden. Satelliten gibt es schon lange, aber eine derart hohe Anzahl neuer Satelliten binnen kürzester Zeit ist absolut neu und stellt Astronom*innen vor ganz neue Herausforderungen. Nebenbei verändert es massiv den uns bekannten Sternenhimmel.
Mondsichel und Jupiter nahe beieinander
Am Reformationstag, dem 31. Oktober, zog der Mond recht eng am Riesenplaneten Jupiter vorbei. Schon bald nach Sonnenuntergang stand das Paar auffällig am Himmel, der helle Jupiter war neben dem zunehmenden Mond nicht zu übersehen.
Mit einem Objektiv mit höherer Brennweite oder einem Fernglas ließ sich dann neben dem Jupiter sein hellster und größter Mond (Ganymed) als Sternchen erkennen. Zwei weitere Monde standen so nah an der Planetenscheibe, dass sie in meinem Aufnahmen nicht vom Schein des Gasriesen zu trennen waren. Der vierte der hellen Monde des Jupiters stand zum Aufnahmezeitpunkt genau hinter dem Planeten und war somit ebenfalls unsichtbar.
Astrofotografie zum Jahresbeginn
Frohes neues Jahr 2019! Dieses begann für mich glücklicherweise mit einem klaren Abend in meinem Jahresanfangsurlaub, so dass ich ganz entspannt mal ein paar Astro-Aufnahmen in unserem Garten in der Wedemark machen konnte. Ich habe dazu meine Canon EOS 6D mit dem Objektiv Canon EF 70-200 mm 1:2,8 L IS II USM auf meine EQ-3-Montierung geschnallt, und diese ganz grob eingenordet.
Danach habe ich Aufnahmen von verschiedenen mehr oder wenig günstig stehenden Astro-Objekten gemacht, indem ich jeweils nachgeführte Belichtungen von 60 Sekunden Dauer bei f/3,2, meist 200 Millimeter Brennweite und ISO 2000 durchgeführt habe. Die Gesamtbelichtungszeit der Einzelobjekte lag dann bei (eher kurzen) 9 bis 11 Minuten.
Die Einzelbilder wurden (zusammen mit im Anschluss an die Aufnahmen gemachten Dunkelbildern) in Adobe Lightroom de-vignettiert (weil ich keine echten „Flatfield“-Aufnahmen gemacht habe, als 16-bit-Tiffs exportiert, in SiriL zusammengerechnet und abschließend noch einmal nach dem „stacking“ in Lightroom bearbeitet und beschnitten. Herausgekommen sind die folgenden Ergebnisse.
So kann das Jahr meinetwegen gerne weitergehen 🙂