Entgegen erster Erwartungen hatte ich Glück. Ich konnte die partielle Mondfinsternis am gestrigen Abend recht gut beobachten. Weil der Mond den Kernschatten der Erde nur streifte, blieb ich aber nicht die gesamte Zeit dabei, sondern schaute immer wieder mal raus, um mit dem 600-mm-Teleobjektiv einzelne Bilder vom Mond im Verlauf der Finsternis zu machen.
„Das war die Mondfinsternis am 28. Oktober“ weiterlesenSonnenaufgangspracht
Komet Nishimura in der Morgendämmerung am 9.9.2023
Heute früh bin ich mal wieder deutlich vor Sonnenaufgang an den Feldrand gefahren, um dort zu versuchen, den aktuell sichtbaren Kometen C/2023 P1 (Nishimura) (Infos beim Haus der Astronomie) zu sehen und zu fotografieren. Er nähert sich derzeit der Sonne an und wird deswegen heller. Gleichzeitig ist er deswegen immer schlechter zu sehen, weil er eben auch immer näher (mit geringerem Winkelabstand) zur Sonne am Himmel steht. Er ist dann vor Sonnenaufgang in der Morgendämmerung zu sehen. Nachdem es nun endlich einmal klar war, wollte ich mein Glück versuchen.
Es dauerte einige Zeit, bis ich den Kometen im horizontnahen Cirrusgewölk auf Testaufnahmen mit der Kamera entdecken konnte. Danach nahm ich in der fortschreitenden Dämmerung insgesamt drei Serien auf, deren Bilder ich mit Siril zusammenrechnete, um so das Chiprauschen wegzumitteln.
Erste Serie: ab 4:59 Uhr MESZ ingesamt 40 Bilder mit je 2 Sekunden Belichtungszeit bei ISO 8000 und f=150 mm bei f/2,8. Bilder zusammengerechnet, übliches Verarbeiten um den Kontrast im Gewölk rauszuarbeiten und Ausschnitt gewählt:
Ich war erstaunt, dass man auf diesem (stark bearbeiteten) Bild sogar Strukturen im Schweif erkennen konnte! Der Schweif erstreckt sich vom sehr hellen, sternförmigen Kopf über rund 4,7°.
Danach ab 5:03 Uhr MESZ eine zweite identische Serie, bei der ich am Ende in der Bearbeitung noch mal näher an den Kometen gezoomt habe:
Ich habe dann noch gewartet, bis die Dämmerung noch etwas weiter fortschritt und der Komet dann am helleren Himmel immer noch sehr hübsch zwischen Wolken zu fotografieren war. Zwischendurch war er so stark von den Wolken verdeckt, dass sich die Aufnahmen nicht mehr lohnten. Also eine letzte Serie geschossen: ab 5:13 Uhr MESZ ingesamt 40 Bilder mit je 2,5 Sekunden Belichtungszeit bei ISO 6400 und f=80 mm bei f/2,8. Bilder zusammengerechnet. Durch die lange Gesamtbelichtungsdauer verschmieren die Wolken (und der Horizont) ganz hübsch:
Mit bloßem Auge habe ich den Komet nicht gesehen, das mag aber auch dem regelmäßigen Blick auf das Kamera-Display geschuldet sein, der mir die Dunkeladaption zerschossen hat.