Starlink-Satelliten „verzieren“ den Himmel

Heute Abend (30. Dezember 2019) war das Wetter in der Wedemark hervorragend für astronomische Beobachtungen. Es ergab sich auch die Möglichkeit, eine Kette von 40 Starlink-Satelliten (allesamt Objekte des 2. Starts) binnen 10 Minuten über den Himmel ziehen zu sehen. Internet auch in abgelegene Regionen soll das aus Tausenden bis Zehntausenden Satelliten von SpaceX geplante Netz bringen, nebenbei könnte es eine massive Veränderung des Nachthimmels bringen; wohl gemerkt keine Veränderung zum Besseren!

Starlink-Satelliten am 30.12.2019 gegen 18 Uhr MEZ. Ein Teil der 40 Objekte umfassenden Satellitenkette ist auf dieser 5 Sekunden belichteten Aufnahme mit einem Fischaugen-Objektiv von etwa 11 Uhr nach 5 Uhr als Strichreihe (parallel zur Milchstraße) zu erkennen. Andere Satelliten sind als kurze Spuren sichtbar, ebenso Flugzeuge anhand ihrer Positionslichter.

Einen ersten Eindruck davon bekommt man, wenn man diese eine Kette von wenigen Dutzend Satelliten – mehr oder weniger gleichmäßig aber allesamt sehr hell – binnen gerade einmal zehn Minuten über den Himmel gleiten sieht. Die Helligkeit von rund 2,5 mag entspricht der Helligkeit der Sterne, die die Sternbilder ausmachen. Was passiert, wenn statt nun gerade einmal rund 122 Sateliten in naher Zukunft 12.000 Satelliten herumfliegen, kann man sich – aber will man sich eigentlich nicht – ausmalen.

Mein Zeitraffer-Video des Überflugs der Starlink-Kette. Am besten manuell auf volle Auflösung stellen und im Vollbild ansehen.

In meinem Zeitraffervideo ist das „Dauerfeuer“ der Starlink-Kette einmal quer über den Himmel gut zu erkennen. Wer genauer hinsieht, wird neben dem grauseligen Dauerfeuer parallel zur Milchstraße auch andere Satelliten (zwei mit hellen Flares) und einige Flugzeuge erkennen. Außerdem rechts oben auf ein Uhr am Fischaugen-Horizont noch der Mond als hellste Lichtquelle am Himmel und im Schattenspiel der nachbarlichen Gartenbeleuchtung und teils unscharf am Rand meine Familie mit mir beim Blick in den Himmel; das Kind (2,8 Jahre) beurteilte die Satellitenkette als „spannend“ 🙂

Summenbild aller Einzelaufnahmen des Zeitraffers. Hier wurde für jedes Pixel der maximale Helligkeitswert ausgewählt, um so alle bewegten Objekte mit vergleichbarer Helligkeit wie in den Einzelaufnahmen darzustellen. Neben den hellen Flugzeugen und den anderen Satellitenspuren ist die Starlink-Kette wie zuvor „von 11 Uhr bis 5 Uhr“ am Himmel zu sehen.

Ich denke, nach diesen einfachen Aufnahmen kann sich jeder leicht vorstellen, was diese Flut an neuen Satelliten für professionelle Astronom*innen bedeuten wird, wenn deren Aufnahmen und Messkampagnen von vielen solcher Satellitendurchflüge verunstaltet bishin zu unbrauchbar werden. Satelliten gibt es schon lange, aber eine derart hohe Anzahl neuer Satelliten binnen kürzester Zeit ist absolut neu und stellt Astronom*innen vor ganz neue Herausforderungen. Nebenbei verändert es massiv den uns bekannten Sternenhimmel.

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Mondsichel und Jupiter nahe beieinander

Am Reformationstag, dem 31. Oktober, zog der Mond recht eng am Riesenplaneten Jupiter vorbei. Schon bald nach Sonnenuntergang stand das Paar auffällig am Himmel, der helle Jupiter war neben dem zunehmenden Mond nicht zu übersehen.

Zunehmender Mond und Jupiter am Abend des 31. Oktober 2019 um 17:47 Uhr MEZ.

Mit einem Objektiv mit höherer Brennweite oder einem Fernglas ließ sich dann neben dem Jupiter sein hellster und größter Mond (Ganymed) als Sternchen erkennen. Zwei weitere Monde standen so nah an der Planetenscheibe, dass sie in meinem Aufnahmen nicht vom Schein des Gasriesen zu trennen waren. Der vierte der hellen Monde des Jupiters stand zum Aufnahmezeitpunkt genau hinter dem Planeten und war somit ebenfalls unsichtbar.

Mond mit Erschein und Jupiter mit seinem größten Mond Ganymed (links oberhalb der Planetenscheibe).

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Lichtverschmutzung fürs Fernsehen

Am 26. Oktober wurde im Nachbardorf eine Pro-Sieben-Liveshow gedreht. Aus mir nicht erfindlichen Gründen musste dazu die gesamte Zeit ein großer Skybeamer an den Himmel strahlen. In der Show war er im Fernsehen nur in der Anfangssequenz sichtbar, während des weiteren Verlaufs in praktisch allen Einstellungen nicht. Vielleicht war er am Ende noch sichtbar, aber ich bin mir nicht sicher, warum er deswegen den gesamten Abend über Stunden strahlen musste…

Landen die Aliens im Nachbardorf? Nein, es ist nur der Pro-Sieben-Skybeamer.

Anders als im hier gezeigten Bild war der Himmel später noch sternklar, so dass der Skybeamer nicht nur Wolken beleuchtete.

Zur Info: Ich habe diesen Beitrag am 1. November 2019 veröffentlicht und rückdatiert.

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Guten Morgen mit Mond

Am Samstagmorgen grüßte beim Öffnen des Dachfensters der abnehmende Mond rund zwei Tage vor Neumond umgeben von ein paar rötlich angeleuchteten Wolken.

Die Sichel des abnehmenden Monds am 26. Oktober 2019 um 7:26 Uhr MESZ.
Und noch einmal im Hochformat: die Sichel des abnehmenden Monds am 26. Oktober 2019 um 7:26 Uhr MESZ.

Am nächsten Morgen hätte die Chance bestanden, eine sehr schöne schmale Mondsichel zu sehen, doch leider schlug das Wetter dann um, so dass es am Sonntagfrüh komplett bewölkt war.

Der Herbst ist in Deutschland generell ein guter Zeitraum, um schmale Mondsicheln kurz vor Neumond zu beobachten. Das liegt daran, dass dann die Ekliptik und damit auch die Mondbahn recht steil zum Horizont steht. Damit ist dann der Mond auch bei geringem Winkelabstand zur Sonne über dem Horizont sichtbar.

Zur Info: Ich habe diesen Beitrag am 1. November 2019 veröffentlicht, aber im Blog auf den Tag dieser Mondsichtbarkeit rückdatiert.

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