Island – Tag 4

Morgens kurze Fahrt nach Norden, endlich in den südlichen Westfjorden angekommen. Wanderung auf das Vaðalfjöll, einen prominenten Berg mit Doppelgipfel. Wir taufen ihn kurzentschlossen „Busenberg“. Wir erklimmen den eigentlichen Gipfel nicht, denn ein kurzer Schauer macht den Basalt glitschig.

Entdeckung spannender Mineralien, Begegnungen mit Vogel- und anderer Tierwelt. Vor allem wilde Schafe und Lämmer. Alle eher scheu und furchtsam.

Über die Schotterpiste und Höhenstraße 608 weiter nach Norden, denn die Westfjorde wollen wir am nächsten Tag von Norden beginnend umrunden. Die 608 führt über eine wunderbare menschenleere Ebene. Geröll durchbrochen von ein paar flachen Seen, Moosen und der Piste. Weit im Hintergrund der nächste Gletscher.

Heute Abend wollen wir Drangnes bleiben, doch bevor wir unser Lager aufschlagen noch die einsame Küstenstraße an der Strandir-Halbinsel (643) nach Norden fahren. Sie beginnt flach, die Strände voller Treibholz (und Treibmüll), wird aber bald dramatisch steil.

Unser Abendbrot kochen wir gegen 20 Uhr neben der Straße bei bestem Sonnenwetter an einem einsamen Fjord, lediglich beobachtet von ein paar Schafen. Danach geht es den gleichen Weg zurück nach Drangnes, zum späten Sonnenuntergang prächtiges Farbenspiel auf der östlich gelegenen Vatsnes-Halbinsel.

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Island – Tag 3

Am Morgen feststellen, versehentlich den falschen Campingplatz benutzt zu haben. Erklärt aber auch, warum niemand unsere Campingcard sehen wollte, nicht aber warum sonst niemand Geld von uns haben wollte. Na gut, dann eben umsonst übernachtet. Weiter geht’s nach Norden rund um die Snœfellsness-Halbinsel, doch zuvor noch einmal durch ein Lavafeld mit beeindruckenden Farben:

Heute auch auf der Suche nach neuer Campinggaskartusche – unsere erste gibt den Geist auf. Suche in verschiedenen Orten und Tankstellen auf der Halbinsel und bemerken, dass unser Kartuschnenmodell schwierig zu bekommen ist. Im letzten Ort an der Nordküste (an der Südküste gibt es keine Orte) dann Glück… gleich drei Kartuschen (alle an der Tankstelle) kaufen. Vor dem Ort großartiger Ausblick auf den Snœfellsjökull:

An der von Lavafeldern gezeichneten Südküste außer einigen Touristen und vereinzelten Farmen schöne Landschaft im Schatten des Gletscherbergs, inklusive eines wunderbaren Regenbogens:

Nach Umrundung der Halbinsel geht’s weiter nach Norden, Kurs auf die Westfjorde, doch vorab Übernachtungsstopp im nächsten Campingplatz westlich der 60. Vollkommen überfüllt, aber ist schließlich das lange Wochenende, an dem auch alle campingbegeisterten Isländer unterwegs sind.

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Island – Tag 2

Gemütliches Erwachen am Morgen in Akranes um dann festzustellen, dass wir den Kühlschrank über Nacht angelassen hatten. Batterie komplett entleert – glücklicherweise direkt nebenan einen netten Stuttgarter mit eigenem Minicamper, der ein Starterkabel dabei hat und uns nach dem Frühstück wieder mobil macht.

Zum Laden der Batterie erstmal eine Halbrunde um den Hvalfjörður drehen. Erste Begegnung mit den isländischen Schotterstraßen auf der 50 weiter Richtung Norden. Ruckzuck ist das Heck gepudert, der Staub dringt gut in die Schiebetüren ein und macht sie schwergängig. Auf der 50 Richtung Borganes und ein kleines Stückchen nach Süden, dort von einem Parkplatz erste Wanderung: Die Besteigung des Hafnarfjall (844 m) steht auf dem Programm. Doch erstmal Mittagssnack mit Flatkaka und Hangiálegg.

Bergauf wird uns schnell warm während wir von Einheimischen auf einem kleinen Hundespaziergang überholt werden. Doch der Ausblick lohnt sich. Immer weiter über den Fjord und ins Inland.

Oben schnell sehr windig und deutlich kälter, über den Ebenen zeigen sich kräftige Regenschauer, die den Weg zu uns zum Glück nicht finden.

Nach der Wanderung und erfolgreicher Gipfelbesteigung (schnauf) weiter nach Norden auf der Ringstraße durch Borganes und dann auf der 54 Richtung Westfjorde. Letztere verpassen alle, die nur auf der 1 fahren, doch wir wollen sie für einige Tage bereisen. Vorbei an wollgrasbedeckten Wiesen und Lavafeldern, sanfte Hügel am Horizont.

Abends Unterkunft auf einem Campingplatz nahe des Kraters Eldborg. Wundern uns, dass niemand unsere Campingcard sehen will, stellen am nächsten fest, es war der falsche Campingplatz, aber es wollte trotzdem niemand Geld von uns.  Leckeres Abendbrot, warme Duschen, kleiner Abendspaziergang durch die von größeren Bächen zerschnittenen Wiesen.

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Island – Tag 1

Zug nach Berlin, S-Bahn zum Flughafen Schönefeld. Dort Chaos in Abflughalle D, aber letztendlich alles gut in der Zeit geschafft. Ankunft in Keflavik dann sogar 20 Minuten früher als geplant.

Übergabe des Minicampers auf dem Flughafenparkplatz und gleich zum nächsten Supermarkt – eindecken mit Vorräten. In den engen Gängen zwischen den Regalen Gedrängel: andere Touristen, die dieselbe clevere Idee hatten. Dazu Einheimische, die offenbar den Großeinkauf vor dem langen Wochenende erledigen wollen. An der Tankstelle nebenan noch schnell die Campingcard kaufen und die Reise kann losgehen.

Wir fahren nach und durch Reykjavik zur Ringstraße 1. Nordwärts, denn nach den aktuellen Wettermodellen scheint dies vorteilhaft. Vorbei an Mosfellsbær und zwischen hoch aufragenden steilen Bergen und der Küste zum Hvalfjörður und durch den Hvalfjörður-Tunnel. Stellen nach Tunneldurchquerung fest, dass das 1000 ISK kostet… aber auch nur weil wir auf den auf Verdacht gegebenen 1000-ISK-Schein kein Wechselgeld sondern eine Quittung bekommen.

Bald danach Ansteuern von Akranes, Campingplatz für die erste Nacht. Nach dem Abendbrot noch Spaziergang an der Küste direkt neben dem Campingplatz, traumhafte Aussichten im Sonnenuntergangslicht.

Der Umbau des Minicampers auf „Nachtmodus“ ist einfach, die Bettdecken traumhaft warm, durch die angekippten Fenster zieht eine frische Meeresbrise an die Nase. Lange nicht so gut geschlafen.

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